Die Corona-Meldungen überschlagen sich. Dabei wäre eine sehr wichtige Meldung fast untergegangen: Die Ständige Impfkommission hat ihre Empfehlung für den Impfstoff von Moderna geändert. Dieser soll demnach nicht mehr an Personen vergeben werden, die unter 30 Jahre alt sind.
Personen unter 30 Jahre sollen künftig nur noch den Anti-Corona-Impfstoff von Biontech erhalten. Das gab die Ständige Impfkommission (Stiko) am Mittwoch bekannt. Auch Schwangere sollen vorsichtshalber auf Moderna verzichten.
Hintergrund für die Entscheidung sind seltene Nebenwirkungen, die bei unter 30-Jährigen im Zusammenhang dem Impfstoff von Moderna häufiger beobachtet wurden als bei dem Impfstoff von Biontech. Bekannt sind diese Nebenwirkungen schon länger. Mehrere Länder hatten in den vergangenen Wochen deshalb ähnliche Entscheidungen getroffen.
Bei besagten Nebenwirkungen handelt es sich um die sogenannte Herzmuskelentzündung oder Herzbeutelentzündung. Diese sind vorwiegend bei jungen Männern häufiger aufgetreten als bei Ungeimpften oder mit Biontech-Geimpften. In den meisten Fällen ist diese Erkrankung glimpflich verlaufen, aber es wurden auch Todesfälle registriert. Obwohl das Risiko für eine Herzmuskelentzündung im Zusammenhang mit der Moderna-Impfung sehr gering ist, hat sich die Stiko nun dagegen ausgeprochen, diese weiter für Personen unter 30 zu empfehlen. Denn gemäß statistischer Beobachtungen ist das Risiko mit dem Vakzin Biontech geringer.
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Grundsätzlich wird eine Covid-19-Impfung trotz dieses Risikos weiterhin empfohlen – auch für junge Menschen. Denn auch die Infektion mit Sars-CoV-2 könne neben vielen anderen Risiken eine Herzsmuskel- oder Herzbeutelentzündungen verursachen, heiß es. Dies passiere sogar in Folge der Infektion deutlich öfter als im Zusammenhang mit der Impfung.
Für Menschen über 30 wurde überdies kein erhöhtes Risiko für diese Nebenwirkungen festgestellt. Internationale Beobachtungen zeichnen hier ein ganz eindeutiges Bild: Während es bei jungen Menschen nach der Impfung öfter zu Herzmuskelentzündungen kam als ohne Impfung, zeigte sich kein solcher Sachverhalt bei Personen über 30. Grundsätzlich können Menschen auch unabhängig an der sogenannten Myokarditis und Perikarditis erkranken. Unter normalen Umständen heißt es: Umso älter jemand ist, desto wahrscheinlicher ist diese Erkrankung.
Demnach gibt es eine Entwarnung für Personen über 30. Für sie stellt der Moderna-Impfstoff, der unter dem Namen Spikevax vertrieben wird, kein erhöhtes Risiko dar. Tatsächlich zeigt sich in aktuellen Studien, dass dieser Impfstoff auch Vorteile gegenüber Comirnaty von Biontech aufweist. Es hat sich gezeigt, dass die Schutzwirkung nach einer Impfung mit Spikevax länger anhält als bei Comirnaty.
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