Noch bevor der Corona-Gipfel begonnen hat, überschlagen sich die Ereignisse. Offenbar plant das RKI einen Super-Lockdown. In einer heute veröffentlichten „Strategie Ergänzung“ fordert das Institut „maximale Kontaktbeschränkungen“ und zwar „sofort“.
Wenn es nach der „Strategie Ergänzung“ des Robert-Koch-Instituts geht, könnte der Bund- und Ländergipfel heute einen Super-Lockdown mit sofortiger Wirkung einleiten. In einer Mitteilung von Dienstag-Mittag führt das RKI fünf Maßnahmen auf, „die sofort beginnen sollten“. Schon am Montag veröffentlichte das Institut eine alarmierende Meldung bezüglich der von Omikron ausgehenden Ansteckungsgefahr.
In der heute publizierten „Strategie Ergänzung“ fordert das RKI:
– Maximale Kontaktbeschränkungen
– Maximale infektionspräventive Maßnahmen
– Maximal Geschwindigkeit bei der Impfung der Bevölkerung
– Reduktion von Reisen auf das unbedingt Notwendige
– Intensive Begleitkommunikation zum Verständnis der Maßnahmen
Auch wenn das Wort „Lockdown“ in diesem Maßnahmenkatalog nicht auftaucht, so kann dies doch als Lockdown-Aufforderung interpretiert werden. Denn was sonst wäre das Maximum an Kontaktreduktion und infektionspräventiven Maßnahmen?
Auffällig ist auch, dass das RKI in dieser Forderung nicht mehr zwischen Ungeimpften und Geimpften unterscheidet. Ganz überraschend ist das allerdings nicht. Denn Omikron verbreitet sich nach aktuellen Erkenntnissen auch unter Geimpften sehr gut. „Die Variante Omikron ist sehr leicht übertragbar und führt auch bei vollständig Geimpften und Genesenen häufig zu Infektionen, die weitergegeben werden können“, schreibt das RKI.
Wenn also Geimpfte nicht in die Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung eingebunden werden, kann eine Weiterverbreitung von Omikron kaum verhindert werden. Doch genau das ist das Ziel. Denn gemäß der Prognose mehrerer internationaler Experten ist die Verbreitung von Omikron so hoch, dass die Belastung in den Krankenhäusern in kurzer Zeit extrem ansteigen würde, wenn die epidemische Ausbreitung nicht gebremst wird. Gemäß RKI-Pandemieanalyse zeige der Blick ins Ausland, „dass durch diese Variante mit einer Infektionswelle von bisher noch nicht beobachteter Dynamik gerechnet werden muss.“
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder zeigte sich kurz nach Veröffentlichung der RKI-Strategie in einer Presseerklärung irritiert. So habe die Bundesregierung bisher ein Weihnachten ohne Einschränkungen verkündet. Dies widerspreche nun sehr der aktuellen Publikation des RKIs. Diese empfinde er darüber hinaus als „extrem unglücklich kurz vor so einer Sitzung“.
Die Chefs von Bund und Ländern werden sich heute um 16:00 Uhr über den weiteren Corona-Fahrplan beraten. Zur Agenda gehören auch mögliche Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene.
Mit der Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.