Tanktourismus explodiert

Ein neuer Trend setzt sich bei den Autofahrern immer mehr durch. Um Geld an der Zapfsäule zu sparen, nehmen sie immer weitere Wege in Kauf. Auch vor Grenzen machen sie da keinen Halt. Mit einer immer weiterwachsenden Preisempfindlichkeit lässt sich dieses Phänomen erklären, doch lohnt es sich überhaupt?

Durch die hohen Spritpreise nehmen viele Menschen derzeit immer weitere Wege in Kauf und überqueren dabei auch häufig die Grenzen in benachbarte Länder. Die teilte der Zentralverband des Tankstellengewerbes ZTG in einer Stellungnahme mit. Dabei handelt es sich um ein „Benzinpreis-Paradoxon“, denn der Unterschied der Preise ist an grenznahen Tankstellen nicht wirklich groß.

Denn auch in den Nachbarländern steigen die Ölpreise und macht damit das Tanken dort teurer. Unterschiede sind allenfalls bei der Besteuerung und anderen Abgaben zu erkennen. Doch hat nach der Pandemie die Preisempfindlichkeit der Autofahrer stark zugenommen und so nehmen sie nach Angaben des ZTG auch immer längere Anfahrtswege zum Tanken in Kauf. Das betrifft auch die Tankstellen in Deutschland, wenn die Preisunterschiede stark schwanken.

Doch ist die Fahrt in andere Regionen oft teurer, als dies auf den ersten Blick scheint. Denn die Fahrt zur Tankstelle muss ja auch noch berücksichtigt werden, auch eine zusätzliche Abnutzung des Fahrzeugs ist dabei nicht außer Acht zu lassen. So frisst der Weg zur Tankstelle den günstigen Preis wieder auf. Von Seiten der ZTG heißt es dazu ganz klar: „Wenn sich viele Leute darüber beschweren, dass sie mit den 30 Cent Kilometerpauschale ihres Arbeitgebers nicht auskommen, dann dürfen sie nicht gleichzeitig zum Tanken ins Ausland fahren. Denn dann rechnet sich das nie.“ Die Preisunterschiede in den Nachbarländern sind oft zu gering, als dass es sich wirklich lohnen würde.

Der ADAC als auch der AvD haben Daten von verschiedenen Ländern ausgewertet und sind zu dem Schluss gekommen, dass besonders in Polen, Tschechien, Luxemburg und Österreich das Tanken günstig ist. In den Niederlanden ist der Sprit hingegen noch teurer als hierzulande. Daher wundert es nicht, dass dort momentan kein Tanktourismus zu erkennen ist. Anders sieht es jedoch in der Tat in Österreich und Tschechien aus. Hier ist in den vergangenen Wochen eine starke Zunahme an Tanktouristen zu sehen, die Schlangen an den Tankstellen sprechen für sich.