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Trotz Impfrekorden: So viele Schwerkranke wie noch nie

Lange galt das Land in der Corona-Pandemie als der absolute Vorreiter beim Impfen. Momentan läuft die mittlerweile vierte Runde an. Doch gleichzeitig werden aus den Kliniken in Israel immer neue Rekorde bei der Zahl der Schwerkranken gemeldet. Zwei Gründe sprechen dafür.

Durch die Krise ist das Land am östlichen Mittelmeer bislang recht gut gekommen und war eines der ersten Länder, welches die Corona-Impfstoffe zugelassen hatte und danach auch umfassend geimpft hatte. Die vierte Runde ist mittlerweile angelaufen.

Doch gerade liegen in den Kliniken so viele Menschen mit schweren Problemen wie gesamte Pandemie noch nicht. Über 1.200 Patienten werden aktuell mit Corona behandelt. Und das, wo es nach Ansicht der Experten den Peak bei den Neuinfektionen innerhalb der Omikron-Welle bereits vor rund zehn Tagen gegeben hat. Festgemacht wird dies an dem gesunkenen R-Wert, der besagt, wie viele weitere Personen ein Infizierter ansteckt. Dieser liegt im Moment bei 0,86 und lässt sich als einen Rückgang der Zahlen lesen.

Gleichzeitig haben die Wissenschaftler auch die Gründe für die starke Explosion der Neuinfektionen ausfindig gemacht. Denn zum einen gab es noch nie so viele Ansteckungen wie in der Omikron-Welle. Zwar verlaufen in den meisten Fällen diese auch milder, als es das bei den Vorgängerversionen der Fall war. Im Gegensatz steigen aber durch die hohen Infektionszahlen auch die Impfdurchbrüche. Dabei stecken sich Personen mit dem Virus an, obwohl sie vollständige geimpft sind.

Weiterhin gibt es in dem Land noch immer eine hohe Zahl von Personen, die nicht gegen das Virus geimpft sind. Und dabei erkranken derzeit viele Menschen jenseits er 60 Jahre. So lag diese Zahl am vergangenen Montag bei 409 ungeimpften Personen auf 100.000 Einwohner, die an einem schweren Verlauf leiden.

Angetrieben wird die Infektionswelle auch durch das Ende vieler Corona-Schutzmaßnahmen. So sind mittlerweile alle Restaurants und Kinos auch für Ungeimpfte wieder offen, was den Infektionsdruck noch einmal erhöhte. Und die Zahlen sprechen für sich, denn die meisten Patienten im kritischen Zustand sind nach Angaben auf dem offiziellen Corona-Dashboard demnach ungeimpft.

Reaktionen kamen dazu auch aus Deutschland. Karl Lauterbach, Bundesgesundheitsminister, schrieb dazu auf Twitter: „Die neuen Daten aus Israel zeigen eine hohe Omicron Sterblichkeit, die darauf zurückgeht, dass zu viele Ältere ungeimpft sind.“ Durch die weiterhin bestehenden Schutzmaßnahmen in Deutschland konnte ein Anstieg der Sterberate bei den älteren Ungeimpften bislang weitestgehend verhindert werden, so der Minister.