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Verbraucherschützer schlagen Alarm: Extremer Preisanstieg für Lebensmittel droht

Die großen Handelsketten wie Edeka und Rewe wehren sich gegen die Forderungen vieler Hersteller, die Preise um bis zu 25 Prozent für Lebensmittel zu erhöhen. Verbraucherschützer sind alarmiert. Gibt es keine Einigung, droht ein Boykott.

Ein bisschen Zucker im Kaffee, ein wenig extra Soße auf den Spaghettis – was heute wie selbstverständlich klingt, könnte bald für viele nicht mehr erschwinglich sein: Lebensmittel als Luxusgut? Durchaus keine Zukunftsmusik, in den Supermärkten droht in den nächsten Monaten eine massive Preiswelle.

Die Forderungen von Firmen wie Nestlé (Maggi, Wagner Pizza, Thomy) oder Henkel (Persil, Somat) nach massiven Preiserhöhungen von bis zu 40 Prozent stößt bei den großen Handelsketten auf wenig Gegenliebe. Schuld sei eine Explosion bei den Rohstoffpreisen, so die Hersteller.

Nach Angaben der Lebensmittelzeitung gehört nicht nur Edeka zu jenen Supermärkten, die diese Forderungen massiv ablehnen und sogar mit einem Boykott drohen. Das ist eine Kampfansage, die weitreichende Auswirkungen auf den Verbraucher haben kann.

Nicht nur die Briefpreise sollen sich zum Jahreswechsel um 5 Cent erhöhen. Bereits seit Mitte 2020 müssen Verbraucher beim Einkaufen tiefer in die Tasche greifen. So stiegen zum Beispiel die Preise für einige Produkte von Tchibo um 14 Prozent, Preise für Zucker und Getreide haben sich  innerhalb eines Jahres um 40 Prozent verteuert. Auch Pasta-Freunden droht ein immenser Preisanstieg. Hersteller wie Birkel und Buitoni planen laut Lebensmittelzeitung eine teilweise Verdreifachung der Preise ihrer Produkte. 

Das ruft nicht nur Verbraucherschützer auf den Plan, die warnen, dass die Lage sich empfindlich zuspitzen und zu einer mächtigen Preiswelle entwickeln könnte. „Gesunde Ernährung darf keine Frage des Geldbeutels werden“, so Bernhard Burdick von der Verbraucherzentrale NRW.

Auch Politiker sehen sich nun zunehmend in der Pflicht, einer grösseren Preisspirale mit entsprechenden Massnahmen entgegenzuwirken. Während Burdick die Lösung in einer “Mehrwertsteuer-Befreiung für Obst und Gemüse” sieht, fordert CDU-Politiker Johannes Steiniger in der BILD: „Die nächste Bundesregierung muss dieses Problem in den Griff bekommen und darf nichts tun, was die Teuerungswelle zusätzlich anheizt“.