Verbreitetes Long-Covid-Symptom ist Anzeichen für Hirnschäden

Mediziner und Wissenschaftler forschen nach wie vor an neurologischen Defiziten, die nach einer Covid-Erkrankung auftreten können. In neuen Studien kam jetzt Entsetzliches ans Licht.

Die Forscher fanden heraus, dass bis zu einem Drittel der Personen, die an COVID-19 erkrankt waren, auch im Nachgang mindestens an einer neurologischen Auffälligkeit leiden. Dabei ist es auch egal wie alt der Patient ist. Nur die Symptome sind unterschiedlich. Akute Verwirrtheit oder Delirium, Müdigkeit und Myalgie waren in der älteren Gruppe ab 60 Jahren am häufigsten. Bei Patienten unter 18 Jahren waren die häufigsten neurologischen Symptome Geruchs- und/oder Geschmacksstörungen und Kopfschmerzen, und bei einigen Personen wurden auch Krampfanfälle beobachtet.

Wissenschaftler sehen gerade auch im Geruchsverlust, der ein weitverbreitetes Long-Covid-Symptom ist, ein Anzeichen für Hirnschäden:

Bedauerlicherweise lag die Sterblichkeitsrate bei Patienten mit COVID-19, die eine oder mehrere neurologische Manifestationen aufwiesen, bei 27 % und war besonders hoch bei Patienten im Alter von 60 Jahren oder älter. Besorgniserregend ist auch die Feststellung, dass die Wahrscheinlichkeit von Schlaganfällen bei COVID-19-Patienten bei 1,2 % lag, während sie bei Grippepatienten nur 0,2 % betrug.

Obwohl man zunächst davon ausging, dass COVID-19 eine Erkrankung der Atemwege ist, wurde SARS-CoV-2 bereits in den ersten Monaten des Jahres 2020 als potenziell neurotropes Virus erkannt, und es wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass das Virus unter anderem über die Riechschleimhaut in das Gehirn gelangen könnte. Weitere mögliche Wege für den Eintritt von SARS-CoV-2 in das Zentrale Nervensystem sind die Blutbahn oder auch eine durchbrochene Blut-Hirn-Schranke.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die sich häufenden Hinweise auf neurologische Folgeerkrankungen bei Patienten mit COVID-19 Anlass zur Sorge geben. Ohne angemessene Pflege und Behandlung könnten Patienten mit diesen neurologischen Manifestationen dauerhaft geschwächt sein. Darüber hinaus könnte das Fortbestehen neurologischer Symptome bei lang andauernder Pandemie das bereits lückenhafte Gesundheitssystem überfordern. Daher muss man dringend die verborgenen, aber potenziell behindernden neurologischen Folgen von COVID-19 in der akuten und chronischen Phase der Krankheit verstehen und darauf reagieren.