Für die meisten scheint es nicht von Nöten zu sein, doch ist die Diskussionen über Auffrischungsimpfungen auf Grund der hochansteckenden Delta-Variante auch in Deutschland schon im Gange. Als erstes Land werden die USA damit schon im September beginnen.
Nach Ansicht vom Virologen Christian Drosten können Auffrischungsimpfungen für bestimmte Risikogruppen durchaus sinnvoll sein. Dazu gehören seiner Meinung nach auch Senioren. Doch für die meisten Geimpften in Deutschland ist das nicht notwendig. „Die Schutzwirkung der Corona-Vakzinen ist viel besser als beispielsweise bei den Influenza-Impfstoffen.“ Einschränkend dazu sagt er aber: „Nach einem halben Jahr geht das über die Impfung erworbene Antikörper-Level vor allem bei sehr alten Menschen deutlich runter.“ Daher könnten Auffrischungsimpfungen besonders in Alten- und Pflegeheimen eine gute Möglichkeit sein, den Schutz bei älteren Menschen aufrecht zu erhalten.
Derzeit sieht der Virologe der Berliner Charité auch keine allzu große Gefahr, dass es zeitnah Virusvarianten geben wird, die gegen Impfstoffe resistent sind.
Künftig wird es dann nach Meinung des Forschers eine Definition bezüglich eines sinnvollen Altersniveaus geben müssen, für die dann Auffrischungsimpfungen in Fragen kommen können. In der momentanen Situation ist es viel wichtiger, bestehende Lücken in der Versorgung zu schließen. Dabei hat Drosten besonders die Altersgruppe der über 60-Jährigen im Blick.
Die USA hingegen werden nun bald damit beginnen, Personen eine dritte Impfdosis anzubieten, die am Beginn der weltweiten Impfkampagne Präparate von Pfizer oder Moderna erhalten haben. Dies solle der gesamten amerikanischen Bevölkerung ermöglicht werden und nach dem derzeitigen Stand schon im September beginnen. Dies ist von hochrangigen Mitarbeitern des Gesundheitsministeriums verlautbart worden. Datenauswertungen haben bislang ergeben, dass der Impfschutz nach einer gewissen Zeit langsam aber sicher abnimmt. Aber auch die extrem starke Ausbreitung der Delta-Varianten habe die Regierung dazu veranlasst, Booster-Impfungen anzubieten.
Bei der US-Arzneimittelbehörde FDA sind am Beginn der Woche die ersten Daten zur Zulassung von Auffrischungsimpfungen eingegangen. Vorgelegt haben diese sowohl Biontech aus Deutschland als auch der Entwicklungspartner Pfizer aus den USA. Geplant ist von den Unternehmen, dies innerhalb weniger Wochen auch bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA in Amsterdam vorzunehmen. Aus den Unterlagen geht hervor, dass die Testpersonen die Auffrischungsimpfung rund acht bis neun Monate nach der vollständigen Vakzinierung erhalten hätten.
In den laufenden Studien sei bislang festgestellt worden, dass es „signifikant höhere neutralisierende Antikörpertiter“ im Vergleich zu der zweifachen Impfung gebe. Bestimmte Risikogruppen werden in mehreren Ländern auf der Welt bereits angeboten. Dazu gehören sowohl die USA als auch Deutschland.
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