Virologe Alexander Kekulé ist der Meinung, dass die Pandemie, so wie wir sie aktuell kennen, Ende Mai 2022 abgeschlossen sein wird. Das berichtete er in einem Interview mit ntv. Nach eigenen Aussagen könne man die Pandemie aber auch jetzt schon für beendet erklären. Das hänge dann aber davon ab, wie man selbst dieses Ende definieren würde. „Wenn Sie sagen, die Pandemie ist zu Ende, wenn wir nicht mehr befürchten müssen, dass es zu einer Überlastung des Gesundheitswesens kommt – was es in Deutschland ja nie gegeben hat – dann ist sie schon zu Ende“, erklärt Kekulé.
Wann aber wirklich wieder ein normales Leben möglich sein kann, stehe schlichtweg noch in den Sternen. Fest steht laut des Wissenschaftlers jedoch, dass das Virus vor allem im Winter munter wird. „Darauf kann man sich bei Viren, die Atemwegsinfektionen machen, verlassen. Das hängt mit der Immunabwehr zusammen, mit den geschlossenen Räumen, mit den trockenen Schleimhäuten, mit der Bildung von Aerosolen unter bestimmten physikalischen Bedingungen“, erklärt er.
Doch anders als im vergangenen Winter, sind in diesem Jahr die meisten Menschen gegen das Coronavirus geimpft. Ob das etwas bedeutendes an den Infektionen ändert, ist fraglich. Kekulé selbst vermutet sogar eine Welle der Geimpften. „Wir werden eine Welle der Geimpften bekommen. Der Impfschutz bezüglich der Ansteckungsfähigkeit beträgt gegen die Delta-Variante nur 50 bis 70 Prozent, bei Astrazeneca eher noch weniger. Das heißt, drei bis fünf Menschen von zehn, die geimpft wurden, können sich infizieren und das Virus auch weitergeben.“
Das jedoch würde in geringerem Maße passieren, als bei ungeimpften Menschen. „Jemand, der geimpft ist, ist weniger ansteckend. Und auch kürzer ansteckend. Das heißt aber trotzdem: Wenn viele Menschen völlig unkontrolliert das Virus verbreiten, dann kriegen Sie eine massive Welle der Geimpfte.“
Ein Szenario, dass man sich so noch gar nicht vorstellen mag.
Mit der Nutzung unserer Webseite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies verwenden.