Das Impfstoffe immer wieder an Mutationen angepasst werden müssen, kennt man von der Grippe. Und auch bei der Omikron-Variante haben Labortests inzwischen gezeigt, dass die enthaltenen Antikörper eine deutliche schlechtere Neutralisation bewirken als sie dies noch beim direkten Vorgänger, der Delta-Variante, vermochten. Doch auch hier zeichnet sich eine Lösung ab.
Die in Südafrika erstmals aufgetretene Omikron-Variante stellt die Corona-Impfstoffe offenbar vor erhebliche Probleme. Labor-Untersuchungen haben ergeben, dass es zu einer erheblich geschwächten Abwehrreaktion gegen die Mutante kommt. Zu diesen Ergebnissen ist die Virologin Sandra Ciesek von der Universitätsklinik Frankfurt gekommen. Ihre Forschungsergebnisse, die sie auf Twitter veröffentlichte, zeigen eine massive Reduzierung der Antikörper-Antwort auf diese Variante. Dazu schrieb sie, dass die vorliegenden Daten eine Anpassung der Impfstoffe als sinnvoll erscheinen lassen.
Zu ähnlichen Ergebnissen sind auch Experten aus Südafrika gekommen. Demnach kommt es zu einer wesentlich schwächeren Antikörperantwort auf die Omikron-Variante bei geimpften Menschen. Doch lässt sich nach Ansicht der Virologin Cieseck aus ihrer Untersuchung nicht ersehen, ob es dadurch bei Geimpften zu einem schweren Verlauf im Rahmen einer Infektion kommt. Denn neben den Antikörpern beruht die Immunantwort auch auf weiteren Faktoren, etwa den T-Zellen.
Aber wie können die Forscher nachweisen, dass es zu einer geringeren Wirkung von Impfstoffen kommt? Dies erfolgt im Rahmen eines sogenannten Neutralisationstests, bei dem eine ganz bestimmte Variante von Sars-CoV-2 untersucht wird. Dabei wird dann festgestellt, wie hoch die Anzahl der Antikörper ist, die damit in der Lage sind, sich an die veränderte Variante zu binden und sie auszuschalten. Allerdings zeigt dies nicht den tatsächlichen Schutz von Geimpften. Hierfür sind dann weitere Test und klinische Studien notwendig, bei der viele Probenden untersucht werden. Alternativ kann dies über Auswertungen des laufenden Infektionsgeschehens passieren.
Zumindest scheint sich zu bewahrheiten, was Forscher schon vermutet hatten. Durch die Omikron-Variante kommt es zu einer drastischen Reduzierung der Antikörperantwort. Dies gilt auch für Menschen, die bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten haben, so Ciesek. Allerdings müssen die Daten noch von Fachkollegen bewertet und das Ganze in einem Fachmagazin öffentlich zur Verfügung gestellt werden.
Und auch erste Daten zur Wirksamkeit von Vakzinen sind inzwischen veröffentlicht worden. So haben Forscher des Africa Health Research Institute in Südafrika am gestrigen Tage Untersuchungen an dem Vakzin von Biontech/Pfizer veröffentlicht. Es scheint sich dabei abzuzeichnen, dass die Omikron-Variante der Antikörperantwort von doppelt Geimpften entkommen kann. Diejenigen aber, die bereits den Booster erhalten hatten, zeigten hingegen eine erhebliche Antikörperantwort. Doch auch hier bedarf es noch einer Überprüfung und Veröffentlichung der Daten.
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