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USA warnen vor Impfstoffresistenz des Coronavirus

Auf einen neuen und heftigen Höhepunkt der derzeitigen Corona-Welle steuern die Vereinigten Staaten von Amerika zu. Wie der Gesundheitsexperte des Landes, Anthony Fauci, nun warnt, kann diese Situation durchaus dazu beitragen, dass es neue, noch weitaus gefährlichere Virusvarianten gibt. Impfungen sind daher das einzige Gegenmittel.

Vor der Entwicklung einer neuen, möglicherweise noch viel gefährlicheren Corona-Variante warnt derzeit der US-Gesundheitsexperte Anthony Fauci. Er begründet dies mit der rasend schnellen Ausbreitung der Delta-Mutanten, die als hochansteckend gilt. Gegenüber dem Sender NBC sagte er: „Wenn Sie dem Virus erlauben, frei zu zirkulieren, und nicht versuchen, es zu stoppen, dann gibt es früher oder später die Wahrscheinlichkeit, dass Sie eine andere Variante bekommen (…), die noch problematischer sein könnte als Delta.“

Fauci begründet seine Warnung damit, dass die Gefahr besteht, dass sich eine völlig neue Variante herausbilden kann, wenn sich das Virus weiterhin relativ ungehindert ausbreiten und somit auch verändern könne. Dann kann es zu der unerwünschten Situation kommen, dass es keinen ausreichenden Schutz mehr durch die aktuellen Impfstoffe gebe. Bislang zeigen die Impfstoffe noch eine gute Reaktion auf die Delta-Variante. Der prominente Immunologe mahnt daher dazu, dass die Pandemie dringend unter Kontrolle gebracht werden müsse. Impfungen, auch verbunden mit einer Pflicht auf lokaler Ebene, seien daher der beste Weg.

Das Impfpflichten durchaus etwas bewegen könnten, mahnt auch der Direktor des National Institutes of Health an. Das Land bezahle nun einen schrecklichen Preis dafür, dass viele Menschen sich einer Immunisierung verweigern, so Francis Collins gegenüber dem Sender ABC. In den USA führen Überlegungen, eine Impfpflicht in einem großen Stil anzubieten zu erbitterten politischen Diskussionen.

59 Prozent der US-Bürger geimpft
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen ist im Rahmen der starken Ausbreitung der Delta-Variante inzwischen so stark gestiegen, dass es im Durchschnitt von sieben Tagen zu gut 100.000 Infektionen pro Tag gekommen ist. Staaten mit einer sehr niedrigen Impfquote sind dabei besonders heftig betroffen. Lag das Niveau der Neuinfektionen im Juni noch bei rund 11.000 pro Tag, so ist dieser Wert beinahe um den Faktor 10 gestiegen. So hoch lag der Tagesdurchschnitt zuletzt im Februar.

Doch gibt es auch erfreuliche Entwicklungen. So sind inzwischen rund 59 Prozent aller US-Bürger zumindest einmal geimpft, wie die CDC, die Gesundheitsbehörde des Landes, mitteilte. Doch mittlerweile stagniert das Tempo der Impfkampagne, nachdem anfänglich der Turbo eingelegt worden war. Die ungeimpfte Bevölkerung zeigt weiterhin eine starke Ablehnung gegenüber den Vakzinen. Zunehmend verzweifelt rufen sowohl der US-Präsident Joe Biden und weitere Regierungsvertreter dazu auf, sich impfen zu lassen.