Die sich derzeit weltweit immer schneller ausbreitenden Omikron-Variante sollte auf gar keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden, sagt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Die Gesundheitssysteme werden trotz der häufig milderen Verläufe stark belastet, so das Urteil.
Es sei ein Fehler, die Omikron-Variante des Coronavirus als „mild“ einzustufen, warnt die Weltgesundheitsorganisation WHO in einer Stellungnahme. Der Direktor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte dazu, dass auch bei dieser Variante Menschen ins Krankenhaus müssten, so wie es bei den vorangegangenen Wellen bereits schon der Fall war. Auch ist es immer noch eine Krankheit, die tötet. Die Variante dürfe auf keinen Fall als „mild“ eingestuft werden, auch wenn es im Vergleich zur bislang vorherrschenden Delta-Variante weniger schwere Verläufe hervorrufe.
Derzeit ist das Tempo bei den Neuinfektionen mit Omikron atemberaubend, dass es unweigerlich zu einer Überlastung innerhalb der jeweiligen Gesundheitssysteme kommen wird, so der WHO-Direktor.
Allein in der vergangenen Woche sind rund 9,5 Millionen Neuinfektionen auf der gesamten Welt festgestellt worden. Dies ist ein absoluter Höchststand und liegt sagenhafte 71 Prozent über der Woche zuvor. Doch wird es in der Realität noch viel schlimmer aussehen, denn die Zahl der Tests ist durch die Feiertage stark zurückgegangen.
Dass die reichen Länder die Mehrzahl der verfügbaren Impfdosen ausschließlich für sich beanspruchen, sieht der Chef der WHO als sehr kritisch an. So können neue Virusvarianten entstehen, denn in den Ländern mit einer geringen Impfquote bilde sich ein idealer Nährboden für Mutationen.
Als Ziel hatte die WHO ausgegeben, dass bis Ende des vergangenen Jahres 40 Prozent der Bevölkerung in jedem Mitgliedsland geimpft sein sollte. Allerdings haben von den 194 Ländern in dem Bündnis 92 eben dieses Ziel verfehlt. Es gibt sogar 36 Länder, in denen noch nicht einmal 10 Prozent gegen das Virus geschützt sind.
Als Konsequenz fordert der WHO-Chef erneut eine gerechtere Verteilung der vorhandenen Impfstoffe. Er sagte: „Eine Auffrischungsimpfung nach der anderen in einer kleinen Anzahl von Ländern wird eine Pandemie nicht beenden, wenn gleichzeitig Milliarden von Menschen völlig ungeschützt bleiben.“
Gleichzeitig gehen Experten davon aus, dass Omikron nicht die letzte Mutation vor dem Pandemieende sein wird. So sagte die WHO-Expertin Maria Van Kerkhove: „Tun Sie alles, was wir Ihnen raten, besser, umfassender und gezielter.“ Auch weiterhin sollten daher die bestehenden Hygienemaßnahmen befolgt werden.
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