Noch im Laufe des Monats soll von dem Unternehmen Novavax ein Antrag auf Zulassung für einen neuen Corona-Impfstoff gestellt werden. Ein beschleunigtes Prüfverfahren läuft bereits seit dem Februar des Jahres. Der Impfstoff scheint dabei so gut zu sein, dass sich die EU bereits rund 200 Millionen Dosen reserviert hat.
Die beiden mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer und Moderna sowie die von AstraZeneca und Johnson & Johnson angebotenen Vektorimpfstoffe sind bislang die vier in Deutschland erhältlichen, da zugelassenen Impfstoffe. Das von Novavax entwickelte Vakzin hingegen basiert auf Proteinen und könnte das erste dieser Art sein, welches in der EU eine Zulassung erhält.
Mittels des neuen Präparats wird ein Schritt, denn die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna im Körper bewirken, übersprungen. Wie die Apotheken Umschau erklärte, werden bei dem neuen Impfstoff gleich „winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen“, injiziert. Dieses Protein muss somit nicht mehr vom Körper hergestellt werden, wie es bei den anderen Impfstoffen der Fall ist. Dem künstlichen Spike-Protein ist dabei ein Wirkverstärker beigefügt worden, was eine Reaktion des Immunsystems auslöst bzw. dieses überhaupt erst aktiviert.
Ein gleiches Prinzip wird schon lange bei den Grippeimpfungen benutzt. Auch kann das neuartige Vakzin bei Kühlschranktemperatur gelagert werden und vereinfacht somit den Transport. Damit eignet es sich vor allem auch für Länder, die über weniger finanzielle Mittel verfügen.
Zudem hat sich gezeigt, dass in der Phase-III-Studie eine hohe Wirksamkeit von 90,4 Prozent ergeben hat. Gar zu 100 Prozent schützt das Mittel vor schweren oder mittelschweren Verläufen bei einer Infektion. Doch auch hier werden typische Impfreaktionen genannt. Dazu gehören unter anderem Schmerzen an der Einstichstelle, aber auch Kopf- und Muskelschmerzen und Müdigkeit.
Der Bayerische Rundfunk hat in diesem Zusammenhang davon berichtet, dass eine Studie in England mit 15.000 Teilnehmern gezeigt hat, dass „eine Gesamtwirksamkeit von 89,7 Prozent und eine Wirksamkeit von mehr als 96 Prozent gegen den ursprünglichen Virusstamm“ besteht. Aber auch dieses Vakzin muss für die volle Wirksamkeit zweimal verabreicht werden.
Noch im vierten Quartal will der Hersteller nun bei der EU den Antrag auf Zulassung stellen. Doch schon jetzt hat sich auf Grund der Forschungsergebnisse die EU rund 200 Millionen Dosen des Impfstoffes gesichert.
Zu dem Vertrag äußerte sich die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen mit den Worten: „Da sich neue Coronavirus-Varianten in Europa und weltweit ausbreiten, ist dieser neue Vertrag mit einem Unternehmen, das seinen Impfstoff bereits erfolgreich an diesen Varianten testet, eine weitere Absicherung zum Schutz unserer Bevölkerung. Er stärkt zusätzlich unser breites Impfstoffportfolio zum Nutzen der Menschen in Europa und unserer Partner weltweit.“
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