Wissenschaftler legt nach: Deutsche Politiker lügen über die Energiewende

Zahlreiche Wissenschaftler halten nicht viel von den deutschen Plänen zur Energiewende. Einer davon ist Professor Dr. Stefan Kooths. Er ist kommissarischer Chef des Instituts für Weltwirtschaft und kritisiert, dass die in Deutschland noch funktionierenden Atommeiler einfach nur ersetzt werden sollen. „Die Politik lügt sich in die Tasche“, erklärt er und sieht angesichts dessen massive Probleme bei der Einhaltung der bundespolitischen Energieplänen. Die Regierung nämlich setzt in der Zukunft auf ausschließliche Energiegewinnung ohne fossile Brennstoffe oder gar Atomkraft. Das allerdings dürfte sich schon bald als großer Fehler herausstellen, wie Ökonom Kooths glaubt.

Bei der Investition in Atom- und Gaskraftwerke spricht die EU-Kommission derweil von klimafreundlichen und grünen Energien und möchte diese fördern.

Kooths kritisiert die Pläne scharf. „Der geplante Ausstieg aus fossilen Brennstoffen ist ein Mammut-Projekt. Die Investitionen in die Dekarbonisierung werden sich, wenn überhaupt, erst in 30 Jahren rechnen.“ Und weiter: „Mit dem Atomausstieg oder dem Ende des Verbrennungsmotors werden bestehende Anlagen stillgelegt. Dabei sind sie noch sehr funktionstüchtig“, sagt Kooths.

Eine Chance zum Wachstum würden die neuen Pläne jedenfalls nicht bieten. Ganz im Gegenteil.

Stattdessen malt der Professor ein düsteres Bild für die Zukunft und sieht durch die Energiewende einen Inflationsschub auf Deutschland zurollen. „Diese Investitionen schaffen kein zusätzliches Wachstum: Schließlich werden lediglich die stillgelegten Anlagen ersetzt und keine neuen Kapazitäten aufgebaut“. Was darauf folge, sei eine Schwächung des gesamten Wirtschaftswachstums.

Hinzu kommt: Aus den energiewirtschaftlichen Abhängigkeiten resultieren auch massive politische Abhängigkeiten, sei es gegenüber Atomstromlieferanten wie Belgien und Frankreich oder gegenüber Gaslieferanten wie Russland. Und sowohl Macron als auch Putin werden keinerlei Hemmungen haben, diese Situation massiv auszunutzen.