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Zahl der Thrombose-Fälle in Deutschland auf 59 gestiegen

Inzwischen hat das Paul-Ehrlich-Institut rund 60 Fälle der sehr selten auftretenden Blutgerinnsel, die in einem Zusammenhang mit der Verabreichung des Vakzins von AstraZeneca stehen, gezählt. An den Folgen ist bislang rund ein Fünftel der Betroffenen verstorben. Frauen sind nach bisherigen Erkenntnissen überdurchschnittlich häufig von den Problemen betroffen, doch spiegelt es sich in den Todeszahlen bislang nicht wieder.

Bis zur Mitte des Monats sind in Deutschland 59 Fälle einer Sinus- und Hirnvenenthrombose gemeldet worden, die nach der Impfung mit dem AstraZeneca-Impfstoff aufgetreten sind. Das hat das Paul-Ehrlich-Institut auf seiner Homepage bekannt gegeben. Zwischen dem 13. Februar und dem 31. März sind die Betroffenen geimpft worden. Gestorben sind bisher zwölf Menschen, jeweils sechs Frauen und sechs Männer.

Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts waren bis einschließlich dem 15. April mehr als 4,2 Millionen Erstdosen und 4.153 Zweitdosen des AstraZeneca-Impfstoffes verabreicht worden. Ausschließlich nach der ersten Impfgabe sind nach Angaben des Paul-Ehrlich-Instituts die sehr seltenen Fälle der Hirnvenenthrombose aufgetreten. In 57 der 59 bekannten Fälle traten die Symptome innerhalb von 29 Tagen nach der Verabreichung des Vakzins auf, die anderen beiden Fälle können nicht genauer spezifiziert werden.

Mehr Frauen betroffen

Zusätzlich ist in 31 Fällen auch eine sogenannten Thrombozytopenie gemeldet worden. Dabei liegt ein Mangel an Blutplättchen vor. Dazu hieß es, dass sie spätestens nach 17 Tagen auftraten. Von den 59 Meldungen waren 45 Frauen von Hirnvenenthrombosen betroffen, deren Alter zwischen 20 und 79 Jahren lag. Von den 43 Frauen, bei denen das Zeitintervall zwischen der Impfung und dem Symptombeginn bekannt ist, waren 38 zwischen 22 und 59 Jahre alt, die anderen waren über 60 Jahre. Bei den Männern waren 12 der 14 Betroffenen zwischen 20 und 59 Jahre alt, die beiden anderen zwischen 60 und 70 Jahre.

Der AstraZeneca-Impfstoff soll wegen solcher Fälle von Blutgerinnseln in Deutschland seit dem 31. März auch nur nach an Personen über 60 Jahren verabreicht werden. Hingegen können Personen sich weiterhin impfen lassen, wenn sie zuvor eine nach ärztlichem Ermessen und bei vollständiger Risikoanalyse erfolgte sorgfältige Aufklärung erhalten haben.

Die europäische Arzneimittelbehörde EMA hat am Dienstag nach einer Prüfung der Nebenwirkungen dem Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson grünes Licht gegeben. Aus den Daten der US-Arzneimittelbehörde FDA liegt das Risiko solcher Thrombosen bei diesem Präparat bei rund 1 zu einer Million.