Kategorien: News

Zweite Welle auch in Deutschland jederzeit möglich

In Südkorea herrscht Corona-Alarm. Offiziell sprechen die Behörden mittlerweile schon von der „zweiten Welle“. Und das zum jetzigen Zeitpunkt. Denn in dem asiatischen Land, das neben China mit als eines der ersten Länder von dem Virus betroffen war, ist man bislang davon ausgegangen, dass erst im nächsten Winter eine weitere Welle eintritt.

Besorgt ist man derzeit auch in Israel. Eigentlich schien das Virus in dem Land besiegt, die umgehenden und entschlossenen Maßnahmen sorgten dort für einen Rückgang der Zahlen. Doch im Zuge der weitestgehenden Lockerungen steigen auch die Fallzahlen sprunghaft wieder an. Um einer zweiten Welle entschieden entgegenzutreten, werden Personen, die in der Öffentlichkeit ohne Maske angetroffen werden, nun mit einer hohen Strafe belegt. Und auch im Iran wütet derzeit eine zweite Welle, wie der RKI-Chef Prof. Lothar Wieler eindeutig formuliert.

Zweite Corona-Welle

So sei es nach seiner Ansicht wichtig, immer das lokale Geschehen auch in einem lokalen Kontext zu betrachten. „Es gibt tatsächlich nach unserer Einschätzung im Iran eine zweite Welle“, so der Chef des Robert-Koch-Instituts. Die Fallzahlen waren in dem Land zunächst stark zurückgegangen, doch nun sprechen die hohen Infektionen für einen neuerlichen Ausbruch.

Hingegen teilt Wieler die Auffassung der örtlichen Behörden in Südkorea derzeit nicht. Er gehe statt von einer zweiten Welle derzeit nur von einem Peak aus, einer Erhöhung der aktuellen Fallzahlen. Wie das RKI schätzt auch die WHO die Situation in Südkorea so ein.

Allerdings sieht der RKI-Chef für Israel tatsächlich eine stete Zunahme an neuen Infektionen. „Hier hängen 40 Prozent der Fälle im Zusammenhang mit Schulen und Kindern!“ Doch ist Wieler sich nicht sicher, ob man auch hier schon von einer zweiten Welle sprechen sollte.

Doch wie sieht es mit einer zweiten Welle in Deutschland aus?

Die Gefahr einer zweiten Welle besteht nach der Einschätzung von Wieler jederzeit, auch in Deutschland. Allerdings bleibt der RKI-Chef weiter optimistisch: „Weil die Menschen das wissen und weil die Menschen sich nach wie vor vorsichtig verhalten – und wenn wir keine Massenveranstaltungen zulassen – dass wir die zweite Welle verhindern können.“ Seiner Meinung nach weiß Deutschland sehr gut, wie und mit welchen gezielt gesteuerten Werkzeugen man dem Virus begegnen kann. Und das auch ohne einen Impfstoff. Doch werden noch über Monate Abstandsregeln und Masken zum täglichen Leben dazugehören.