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Impfstoff-Hersteller in Schwierigkeiten: Impfgeschädigte reichen neue Klagen ein

Immer mehr Menschen klagen wegen Schäden, die sie durch eine Impfung gegen Corona erlitten haben. Tausende werfen Biontech vor, ihre Lebensqualität stark beeinträchtigt zu haben. Bis heute sind über 160 Klagen eingereicht worden, und täglich kommen weitere hinzu. Doch dies ist nicht die einzige Initiative, die Impfgeschädigte jetzt ergreifen.

Die Klagen gegen den Impfstoffhersteller Biontech sind bereits seit fast einem Jahr im Gespräch in den Medien. Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Tobias Ulbrich sagt, dass sich seither Tausende in seiner Kanzlei gemeldet haben, um sich über eine Entschädigung für vermeintliche Impfschäden zu erkundigen.

Einige haben jedoch Bedenken, ob die Klagen erfolgreich sein werden. Der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, sagt auf Nachfrage des Rundfunks Berlin-Brandenburg (rbb) zur Klageschrift von Ulrichs Kanzlei: “Sie sind meiner Meinung nach sehr schlecht vertreten, weil zumindest wissenschaftlich, muss ich sagen, kann ich diese Argumentation überhaupt nicht nachvollziehen.”

Welche anderen Möglichkeiten gibt es also für diejenigen, die glauben, einen Impfschaden erlitten zu haben? CDU-Gesundheitsexperte Volker Meyer rät, bei gesundheitlichen Bedenken zunächst den Hausarzt aufzusuchen. Der Arzt informiert dann das Paul-Ehrlich-Institut, “das den Fall dann mit seinen Experten untersucht”.

Auf diese Weise sollten auch Entschädigungsanträge bei den Versorgungsämtern der Bundesländer gestellt werden. Bislang sind nach Angaben des rbb 8165 solcher Anträge eingegangen. Nur 335 wurden als Impfschäden anerkannt, obwohl viele Fälle noch geprüft werden.

Nun gehen nach einem Bericht von BR24 zwei Frauen aus Bayern einen neuen Weg, um eine Entschädigung für Impfschäden zu erhalten. Sie verklagen den Freistaat Bayern selbst. Die Begründung: Sie wurden vom Impfzentrum unzureichend über die Risiken des Corona-Impfstoffs aufgeklärt.

Eine Frau berichtet, dass sie nach der Impfung ein schweres Ekzem an der rechten (dominanten) Hand bekam. Zwei Jahre später ist ihre Fähigkeit, die Hand zu benutzen, immer noch stark beeinträchtigt. Die zweite Frau berichtet, dass sie ihren Beruf als Kinderbetreuerin aufgeben musste, da sie nach der Impfung starke Müdigkeit, Muskel- und Gelenkschmerzen und einen anhaltenden Ausschlag im Gesicht entwickelte.

Beide Frauen sind der Meinung, dass sie im Vorfeld über die möglichen Nebenwirkungen hätten aufgeklärt werden müssen. “Eine ordnungsgemäße Impfaufklärung lässt sich daher unter 20 Minuten kaum bewerkstelligen”, sagt die Würzburger Anwaltskanzlei Steinbock & Partner. Normalerweise würde in einem solchen Fall der Arzt haften, der die Impfung verabreicht hat. Da die Frauen aber in Impfzentren geimpft wurden, ist letztlich der Freistaat Bayern in der Verantwortung. Insgesamt geht es um einen Streitwert von 157.000 Euro.