Um das Gesundheitssystem zu entlasten, sollen alle deutschen Kassenpatienten ihre eigenen Arztkosten bis zu einer Höhe von 800 Euro selbst tragen. Raucher und Übergewichtige werden extra zur Kasse gegeben, genauso Risikosportler – Stichwort Schifahren.
So würde die nächste Reform aussehen, wenn es nach einem der führenden Finanzexperten Deutschlands, Bernd Raffelhüschen von der Uni Freiburg, geht. Seine Radikalkur hätte immense Auswirkungen auf gesetzlich Versicherte und schlägt derzeit hohe Wellen.
Der Raffelhüschen-Plan:
Der Grund für die radikalen Ideen des Top-Ökonomen: Wir können uns das System nicht mehr leisten. Wir steuern auf 35 Prozent Beitragssatz zu, wenn sich nichts ändert.“ Tatsächlich wurde gerade erst wieder angekündigt, dass die Beiträge zur Krankenversicherung angehoben werden müssen – wir haben berichtet. Schon jetzt müssen Kassenpatienten und Arbeitgeber vom Gehalt so viel wie nie zuvor an die Krankenkassen überweisen.
Doch was ist mit den dringenden Eingriffen? Raffelhüschen zur BILD: Stationäre Operationen im Krankenhaus sollen vom System auf jeden Fall vollständig bezahlt werden. Ein Aufschub aus Kostengründen dürfe hier nicht sein. Aber: „Viele Menschen gehen wegen eines Hustens oder Schnupfens viermal zum Arzt. Das geht nicht. Da müssen wir gegensteuern. Gesundheit ist für Menschen etwas, das nichts kostet. Sie können zum Arzt gehen, ohne zu zahlen. Das muss sich ändern. Preisfühlbarkeit muss her.“
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