Biontech-Chef prognostiziert neue Pandemie: Das Coronavirus mutiert weiter rasant

Biontech-CEO Uğur Şahin sagt, die Welt habe Glück gehabt, dass das Omicron-Virus bisher so mild verlaufen ist. Er hat Grund zu der Annahme, dass sich dies bald ändern könnte, und es wird wahrscheinlich weitere Mutationen geben, die die Gesundheitsbehörden erneut herausfordern werden. Aus diesem Grund hat Biontech für diesen Herbst die Zulassung von zwei neuen Corona-Impfstoffen beantragt.

Şahin: “Mit Omicron hatten wir doppeltes Glück, weil es sich nicht um eine vollständige Escape-Variante handelt und der bestehende Impfstoff einen Auffrischungsimpfschutz bieten konnte.” Dies ist auch der Grund, warum sich das Zulassungsverfahren für den adaptierten Impfstoff länger hinziehen kann, so dass einer der adaptierten Omikron-Impfstoffe von Biontech zwar inzwischen fertig ist, aber erst in einigen Wochen zugelassen werden soll.

Şahin erklärt, dass dieser längere Prozess darauf zurückzuführen ist, dass die Zulassungsbehörden eine ganze Reihe zusätzlicher klinischer Daten sehen wollten. Zum Beispiel, ob ein angepasster Impfstoff nur auf Omikron oder sowohl auf Omikron als auch auf dem Wildtyp basieren sollte. Eine solche klinische Studie dauert vier bis fünf Monate.

Şahin glaubt jedoch, dass der Prozess in Zukunft beschleunigt werden muss. Im Falle von Omikron bieten die bereits auf dem Markt befindlichen Impfstoffe zumindest einen gewissen Schutz gegen die neuen Virusvarianten, die einen schweren Verlauf nehmen, aber das liegt daran, dass Omikron einige Merkmale der früheren Varianten beibehält.

Das Zulassungsverfahren für angepasste Impfstoffe müsse kürzer werden, so Şahin. Wenn eine gefährliche neue Variante unerwartet außerhalb der Saison auftaucht, müssen die Impfstoffhersteller in der Lage sein, ihre angepassten Impfstoffe schneller zur Verfügung zu stellen.

Da inzwischen so viel über das Coronavirus bekannt ist, kann die Arbeit im Labor schnell und sicher abgeschlossen werden, so Şahin. Die Zulassung der neu angepassten Impfstoffe sollte daher genauso effizient ablaufen wie bei den Grippeimpfstoffen.

Das ist es, was geschehen muss, um mit zukünftigen Entwicklungen des Virus fertig zu werden. Derzeit macht Omikron 99,8 Prozent der Erreger aus, aber es mutiert ständig. Das ungelöste Problem, so Şahin, ist der zweite Evolutionsmechanismus. Dieser lässt hoch mutierte Varianten scheinbar aus dem Nichts auftauchen: “Die können wir nicht vorhersagen, weil sich das Virus praktisch selbst neu erfindet.”

Foto: Biontech, über dts Nachrichtenagentur