Das Bundeskriminalamt (BKA) hat seit Beginn des Ukraine-Krieges eine Zunahme an “russischer Einflussnahme” in Deutschland festgestellt.
In der “Bild” warnt BKA-Chef Holger Münch vor einer “ganz anderen Dichte” russischer Aktionen, von Spionage über Sabotage bis hin zu Hackerangriffen und Wegwerf-Agenten. Auf die Frage, ob Russland gegen Deutschland Krieg führe, sagte Münch: “Man kann es mit dem berühmt gewordenen Zitat “Wir sind nicht im Krieg, wir sind aber auch nicht mehr im Frieden” beschreiben.”
Münch sagte weiter: “Wir sehen eine ganz andere Dichte seit dem Ukraine-Krieg. Und es werden ganz neue Methoden eingesetzt – manchmal auch als Reaktion auf den Westen. Das Ausweisen von Spionen gehört dazu. Fakt ist: Wir führen deutlich mehr Verfahren wegen Spionage, Sabotage und Desinformation. Das Ganze nennen wir hybride Bedrohung.”
Auf die Frage, wie genau Russland Wegwerf-Agenten in Deutschland einsetze, sagte Münch: “Das sind Menschen, die über Social Media oder andere Plattformen angeworben werden und oft die Tragweite ihrer Aktionen nicht übersehen. Ein Beispiel: Sie geben ein bestimmtes Päckchen auf und senden es irgendwohin – nicht wissend, was genau da drin ist. Low-Level-Agents sind nützliche Idioten. Sie sorgen in einer staatlich gesteuerten Aktion dafür, dass eine Wahlbeeinflussung oder Sabotage-Aktion gelingt.”
Häufig seien das “Menschen mit einem osteuropäischen Hintergrund oder Menschen, die vorher schon kriminell geworden sind”, sagte der BKA-Chef weiter. Zum Einsatz der laut Münch “nützlichen Idioten”, sagte der BKA-Chef weiter: “Die kann man leichter erreichen – vor allem, wenn sie in finanziellen Notlagen sind. Und sie heißen Wegwerf-Agenten, weil es darum geht, sie nur einmal zu benutzen. Wenn sie erwischt werden, ist es nicht so schlimm. Denn man kann ihre Spuren – auch im digitalen Raum – verwischen.”
Laut BKA-Chef Münch lassen sich Low-Level-Agenten schon für wenige hundert Euro anwerben: “Wir reden über dreistellige Summen (…) also keine horrenden Geldbeträge.”
dts Nachrichtenagentur
Foto: Kreml (Archiv), via dts Nachrichtenagentur
