Wer jemals über Stunden in einem Zug festgesessen ist, weiß, wie unangenehm das sein kann. Ohne Strom, ohne Licht und ohne Toiletten mussten jetzt auch ein paar Politiker in einem ICE verweilen. Die einen gingen besser damit um und die anderen weniger gut.
Was aber alle gemeinsam hatten: Sie teilten ihr Schicksal mit ihren Followen in den Sozialen Medien. So schrieb Bundestagsabgeordnete Sara Nanni von den Grünen auf Twitter: „Kein Strom mehr, der Zug mitten im Nirgendwo und die Batterie verliert an Spannung. Dafür steigt die Spannung bei den Fahrgästen.“ Mit dieser Nachricht teilte sie auch ihren Standort: Wittenberge. Nach viereinhalb Stunden soll die Stimmung immer noch recht entspannt gewesen sein, wie die Grünen-Politikerin zu berichten wusste. Allerdings war zu dem Zeitpunkt bereits ein Ende in Sicht: „Wir sehen den Evakuierungszug und sind wieder am Strom angeschlossen“, so Nanni. „Kameraden“ der Bundeswehr seien gekommen, um zu helfen
Im selben Zug saß auch Jürgen Coße, Bundestagsabgeordneter der SPD. Und er ließ seinem Unmut freien Lauf: „Hat die Deutsche Bahn eine Erklärung? Wahrscheinlich. Wie immer. Für alles eine Erklärung, für nichts eine Lösung.“ Das Problem liege, so ist er sich sicher, wohl nicht an den Mitarbeitern, sondern am Management. Nachts um 3 Uhr sein letzter Post: „Nach mehr als zehn Stunden war er zu Hause.“ Man kann sich vorstellen wie seine Laune war.
Am Ende hatte besagter Zug stolze 300 Minuten Verspätung. Nach einigen Stunden wurde er evakuiert. Doch bis zu diesem Zeitpunkt verharrten die Fahrgäste in dunklen Waggons – ohne Toiletten.
Zur Ursache der Panne hat sich die Bahn noch nicht geäußert. „Eine genaue Prognose für die Evakuierung des ICE 800 habe ich nicht. Die Kolleg:innen sind dran“, schrieb ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn am vergangenen Freitag auf Twitter. Es soll wohl auch einen Notarzteinsatz gegeben haben. Wieso ist aber ebenfalls nicht klar.
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