Bundesnetzagentur: In drei Monaten können Menschen Gasrechnungen nicht mehr bezahlen

Der Sommer ist in vollem Gange, fast jede Woche werden neue Rekordtemperaturen gemeldet – die Heizung ist das Letzte, woran viele Menschen denken. Aber es sind nur noch wenige Monate, bis die Nächte wieder kälter werden. Der Präsident der Bundesnetzagentur warnt, dass die Bundesbürger jetzt handeln müssen – bevor es kalt wird.

Keine Preisgarantien mehr

Klaus Müller, Chef der Bundesnetzagentur, sieht kein Ende der aktuellen Gaskrise in Sicht. Er befürchtet, dass die Gasreserven in Deutschland nicht ausreichen werden und eine weitere Gasverknappung droht. Er schätzt, dass bei einer Fortsetzung des derzeitigen Trends die Menschen in den nächsten drei Monaten ihre Gasrechnungen nicht mehr bezahlen können.

Nachdem Robert Habeck kürzlich die Alarmstufe für den Gasnotfallplan aktiviert hat, dürfen die Energieversorger die Gaspreise wieder anheben, da die Begrenzung der Preisgarantien aufgehoben wurde.

Obwohl sich die Gasspeichersituation in Deutschland verbessert hat, sind die Gasspeicher bei weitem nicht so voll, wie sie sein müssten, so Müller, deshalb werden die Preise weiterhin steigen. Aus diesem Grund sollten Hausbesitzer jetzt alles tun, um sich auf den Winter vorzubereiten.

Lassen Sie Ihren Gasboiler überprüfen

Schon ein einfacher Check des Gasboilers, um sicherzustellen, dass er richtig eingestellt ist, kann laut Müller im Winter viel Geld sparen. Jede zweite Gasheizanlage in deutschen Haushalten ist falsch eingestellt und arbeitet daher ineffizient. Das bedeutet, dass viel mehr Gas verbrannt wird, als für die Versorgung mit Wärme und Warmwasser nötig ist.

Derzeit liegt der Stand der Speicher in Deutschland bei etwa 60 %, bis November müssen es mindestens 90 % sein. Müller schätzt, dass bei der derzeitigen Versorgungslage nach dem vollständigen Wegfall der Gaslieferungen aus Russland in einem durchschnittlichen Winter nur noch genug Gas zur Verfügung stehen wird, um den Bedarf der Deutschen für etwa zweieinhalb Monate zu decken.

Müller macht für die drohende Gasverknappung und die stetig steigenden Preise die mangelnde Weitsicht der derzeitigen Bundesregierung verantwortlich. Um eine ausreichende Gasversorgung Deutschlands über den Winter zu sichern, hätten die Vorbereitungen viel früher beginnen müssen.