Corona-Maßnahmen werden ausgeweitet: Auch Schulen wieder betroffen

Weil die Corona-Zahlen in Deutschland wieder durch die Decke gehen, scheinen in Windeseile erneut diverse Maßnahmen ergriffen zu werden. Vor allem die deutschen Nachbarländer Österreich und Niederlande haben bereits mit erneuten Lockdowns begonnen. Der amtierende Kanzleramtsminister Helge Braun sagte in einem Interview nun, dass auch Schulschließungen in Deutschland nicht gänzlich ausgeschlossen wären.

Allerdings müsse man diese derzeit noch nicht akut in Erwägung ziehen, wie er sagt. „Trotzdem müssen wir weiter Achtung vor der Pandemie haben. Sie zeigt uns, dass sie mit Varianten wie der Deltavariante noch einmal ihr Gesicht verändern kann.“

Doch sind potenzielle Schulschließungen ohne weiteres möglich? Wohl kaum, denn diese sind rechtlich bald untersagt, wenn am 25. November die „Epidemische Lage nationaler Tragweite“ ausläuft.

Allerdings kann eben jene Lage auch einfach wieder verlängert werden. So wie es beispielsweise NRWs Ministerpräsident Hendrik Wüst fordert. Er möchte die epidemische Lage bis mindestens zum Jahreswechsel verlängern. „Noch ist es aber nicht zu spät, vom Weg der Fahrlässigkeit gegenüber dem Virus abzukehren. Die SPD-geführte Ampel sollte die epidemische Lage im Bundestag doch noch anerkennen, zumindest im ersten Schritt bis Ende des Jahres.“ Das gäbe Bund, Ländern und Kommunen mehr Möglichkeiten „Schlimmeres zu verhindern“, so Wüst.

Und selbst Politiker aus den Ampel-Parteien wollen den bisherigen Corona-Plan nachschärfen. Grünen-Chef Robert Habeck (52) brachte das erste Mal auch einen Lockdown für Ungeimpfte ins Spiel – so wie es Österreich aktuell umgesetzt hat. „Kontaktbeschränkungen sind schmerzliche Einschnitte, das wissen wir alle noch zu gut. Aber angesichts der dramatischen Lage können sie für Ungeimpfte regional nötig werden“, erklärt er.

Seine Forderung lautet deshalb: „Entsprechendes sollte in das Infektionsschutzgesetz aufgenommen werden.“