Lauterbach fordert eine schnelle Lösung, um das Schlimmste zu verhindern: bundesweit 2G, Kontrollen und Strafen. Passiert dies nicht, sieht der SPD-Gesundheitspolitiker schwarz für Deutschland, weil die Corona-Zahlen scheinbar ungebremst steigen und mit ihnen „Fälle mit schwerem Verlauf, leider auch nach Impfung“.
Karl Lauterbach prophezeit via Twitter eine „Monster Welle wenn nicht schnell bundesweit 2G Regel kommt“. Er begründet seine anschauliche Prognose damit, dass es immer mehr Fälle „mit schwerem Verlauf“ gebe, „leider auch nach Impfung“, so der SPD-Politiker.
Dabei teilte Lauterbach den Twitterbeitrag eines Mediziners aus Köln. Dieser zeigt das Lungenbild eines Intensivpatienten mit Covid-19, „ohne Vorerkrankungen, ohne Impfschutz“. Der Arzt beschreibt unter anderem „schwere Lungenschäden“ und eine „Superinfektion“. die Überlebenschancen des Patienten seien gering. „Desinformation kann tödlich sein“, schließt der Mediziner seinen Beitrag.
Lauterbach möchte damit veranschaulichen, wie schlimm Corona auch junge, gesunde Menschen treffen kann. Der Politiker glaubt, 2G sei „die einzige Maßnahme, die jetzt viel verändern würde“. Mehrfach forderte er eine strengere Corona-Politik nach österreichischem Vorbild. Neben 2G verlangt der SPD-Politiker „Kontrollen und Kontrollen der Kontrollen“ sowie „Sanktionen“ bei Verstoß.
Viele Wissenschaftler teilen Lauterbachs Meinung nicht. Zwar sehen auch die bekannten Virologen und Epidemiologen, dass die Zahlen in Deutschland gefährlich steigen, allerdings befürworten nur wenige die 2G-Regel.
Der ehemalige Charité-Chefvirologe Detlev Krüger bezweifelt im „Bild“-Interview, „dass die 2G-Regelung eine Verbesserung zu 3G darstellt“. Er glaubt, dass 2G vor allem mehr Unfreiheit bringe, „ohne mehr Sicherheit zu bieten“. Dass Politiker 2G forderten, liege daran, dass die Entscheidgungsträger hofften, dadurch die Ausbreitung von Corona kontrollieren zu können, vermutet der Vorgänger von Christian Drosten. Doch so einfach sei das nicht, „weil sich immer mehr herausstellt, dass auch vollständig geimpfte Personen das Virus weitergeben können“.
Der Bonner Virologe Hendrick Streeck warnte darüber hinaus, dass 2G zu mehr Infektionen führen könne, weil die Geimpften sich vermutlich unvorsichtiger verhielten, wenn sie wissen, dass sie unter sich sind. Wie auch Krüger sagte, können sie jedoch das Virus weitergeben – etwa an Kinder oder Arbeitskollegen.
Beide Virologen sind sich einig, dass weiter getestet werden müsse, um Sicherheiten zu schaffen und die Ausbreitung zu verhindern. „Insbesondere Menschen, die mit vulnerablen Personengruppen arbeiten, etwa in Alten- und Pflegeheimen oder in Kliniken“ müssten regelmäßig getestet werden, fordert Krüger und mahnt ebenfalls: „Man darf sich durch die Impfung nicht in Sicherheit wägen.“
Foto: Karl Lauterbach, über dts Nachrichtenagentur
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