Corona-Ursprung: Labor-These dringend ernst nehmen, fordert Genetik-Professor

Seit dem Beginn der Pandemie wurden weltweit über 542 Millionen Infektionen gemeldet. 6,74 Millionen Todesfälle wurden verzeichnet und das Leben unzähliger Menschen wurde ernsthaft beeinträchtigt. Die Untersuchung des Ursprungs von Covid-19 läuft nun schon seit über zwei Jahren, und dennoch scheint die WHO der Ermittlung der Ursache nicht näher gekommen zu sein. Genetik-Professor Günter Theißen fordert eine gründliche Untersuchung der Vorgänge am Wuhan Institute of Virology.

Chinesische Regierung bestreitet Laborursprung des Virus

Es ist bekannt, dass der erste Ausbruch des Coronavirus Sars-CoV-2 in der chinesischen Metropole Wuhan stattfand. Von dort aus verbreitete sich das Virus mit einer bisher nicht gekannten Rasanz und erreichte innerhalb von nur drei Monaten Länder in der ganzen Welt.

Als die WHO mit der Untersuchung der Herkunft des Virus begann, beharrte die chinesische Regierung darauf, dass Sars-CoV-2 auf keinen Fall aus dem Wuhan Institute of Virology stammen könne, obwohl bekannt war, dass das Labor mit Coronaviren arbeitete.

Stattdessen wurde als wahrscheinlichste These die einer natürlichen Zoonose vorgeschlagen. Die WHO kam zu dem Schluss, dass das Virus über eine noch nicht identifizierte dritte Tierart von Fledermäusen auf den Menschen übergesprungen sei. Diese Schlussfolgerung wurde schnell von vielen Ländern stark kritisiert, was dazu führte, dass die WHO ihre Untersuchung wieder aufnahm.

Theißen: Eingehende Untersuchung ist unerlässlich

Günter Theißen, Professor für Genetik an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena, gehört zu denjenigen, die eine eingehendere Untersuchung der Hypothese fordern, dass das Virus aus dem Wuhan Institute of Virology stammte. Dies wird jedoch durch die Weigerung Chinas, weitere Informationen zu liefern, zunehmend erschwert.

Es wird vermutet, dass chinesische Regierungsbeamte bereits zu Beginn der COVID-19-Pandemie wichtige Daten zur öffentlichen Gesundheit unterdrückt haben. Dennoch favorisieren viele Wissenschaftler eine natürliche Entstehungshypothese für das Coronavirus. Dies ist wissenschaftlich sinnvoll, da die meisten neu auftretenden Infektionskrankheiten mit einem Übersprung aus der Natur beginnen. Dies ist beispielsweise bei HIV, Grippe und Ebola der Fall.

Für die Theorie des Laborursprungs spricht auch die Tatsache, dass dies bereits geschehen ist: Im Jahr 2004 infizierten sich zwei Forscher unabhängig voneinander mit dem SARS-Virus in einem virologischen Labor in Peking, das die Krankheit untersuchte. Sie übertrugen die Infektion auf sieben weitere Personen, bevor der Ausbruch eingedämmt werden konnte.

Da das Coronavirus weiterhin Auswirkungen auf das Leben der Menschen hat, muss eine eindeutige Antwort auf seinen Ursprung gefunden werden. Wissenschaftler wie Günter Theißen sind der Meinung, dass ein Ursprung im Labor nicht ausgeschlossen werden kann, und eine eingehende Untersuchung der am Wuhan Institute of Virology durchgeführten Forschung könnte noch entscheidende Hinweise liefern.