Coronakurs fatal: Forscher berechnen Horror-Szenario für Ende Dezember

Steht unser Gesundheitssystem tatsächlich vor dem Zusammenbruch? Berliner Forscher belegen genau das. Wenn die Corona-Politik nicht spürbar verschärft wird, steuern wir auf 400.000 Infizierte pro Tag zu. Die Schlussfolgerung ist einfach: Wenn sich die Infektionszahlen verzehnfachen, dann werden auch deutlich mehr Krankenhausplätze benötigt. Viele Krankenhäuser bewegen sich jedoch heute schon am Limit ihrer Kapazitäten.

Forscher berechneten anhand der bestehenden Infektionsrate und der aktuellen Kontaktquote aus, wo wir in der Pandemie hinsteuern. Sie rechnen mit 400.000 Neuinfizierten pro Tag bis Ende des Jahres. Daran könne auch eine höhere Impfquote nichts mehr ändern, heißt es. Diese Prognose kommt einer Katastrophenwarnung gleich. Allerdings decken sie auch auf, womit man diese Entwicklung noch bremsen könnte.

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen bewegt sich seit Anfang des Monats zwischen 20.000 und dem traurigen Höchstwert von 50.000. Wenn wir tatsächlich 400.000 Neuinfektionen pro Tag erreichen, käme das also in etwa einer Verzehnfachung der Lage gleich. Zehnmal so viele Fälle sind zwar nicht zwangsweise zehnmal so viele Krankenhauseinlieferungen, weil man ja auch von vielen infizierten Kindern und Geimpften ausgehen muss. Trotzdem würde die Belastung der Krankenhäuser um ein Vielfaches steigen. Dabei sind bereits jetzt viele Intensivstationen am Limit. Die Versorgung von Patienten kann dann nur noch aufrechterhalten werden, in dem Versorungseinheiten getauscht werden oder Patienten weite Strecken zurücklegen, um ein Bett zu bekommen. Eine Vervielfachung der Belastung bedeutet also eine Katastrophe im Gesundheitssystem.

Diese düstere Prognose baut auf den Berechnungen der Berliner Firma „Net Check“ in Zusammenarbeit mit dem Epidemiologen André Karch von der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster sowie dem Datenanalysten Bernhard Renard vom Hasso-Plattner-Institut der Universität Potsdam auf. Die Datenanalytiker erfassten, dass die Zahl der täglichen Kontakte sich seit dem Sommer erheblich erhöht habe. Damit steigt auch der R-Wert, also die Zahl derer, die ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt.

Die Forscher erstellten nun ein Modell unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie der Zahl der Infizierten und der Geimpften, Infektionen die aus dem Ausland nach Deutschland gebracht werden, dem Einfluss der Varianten sowie dem festgestellten Kontaktverhalten. Wenn alle diese Bedingungen wie heute unverändert bestehen blieben, steuerten wir Ende Dezember auf 400.000 Neuinfektionen pro Tag zu. Die Forscher glauben, dass die wichtigste Stellschraube Kontaktreduzierung sei. Nur wenn die persönlichen Kontakte zwischen den Menschen und damit der R-Wert wieder nach unten verändert würde, könne man es noch schaffen, die vierte Welle zu brechen, so das Ergebnis der Wissenschaftler.