Die Gas-Problematik in Deutschland nimmt immer weiter an Fahrt auf. Nun hat der russische Energiekonzern Gazprom offenbart, dass er ab sofort noch weniger Gas durch die Pipeline Nord Stream 1 nach Deutschland transportieren wird als ohnehin schon. Wie die Bundesnetzagentur mitteilte, wurde die Durchflussmenge bereits auf 20 Prozent der eigentlich zur Verfügung stehenden Kapazität gedrosselt. So wenig Gas wurde vorher noch nie in unser Land transportiert. Ist das ein Zeichen Putins, seine Macht zu demonstrieren? Offiziell gibt Russland nur technische Gründe für die Drosselung an. Und auch Konzern-Chef Alexej Miller erklärt, dass es vorerst wohl keine Lösung für die Lieferproblematik geben würde.
Gazprom drosselt Gas-Lieferungen nach Deutschland weiter: https://t.co/58EtNj25cm
— Handelsblatt (@handelsblatt) June 17, 2022
Sogar ein komplettes Runterfahren der wichtigsten Versorgungsleitung für Deutschland schließen die Russen offenbar nicht mehr aus. Russlands EU-Botschafter meinte beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg, das wegen der Probleme bei der Reparatur von Turbinen in Kanada die Leitung auch komplett stillgelegt werden könne. „Ich denke, das wäre eine Katastrophe für Deutschland!“ Und damit dürfte er Recht haben.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nannte die derzeitige Situation ernst. Allerdings wurde sie die Versorgungssicherheit in Deutschland aber nicht gefährden. Noch nicht zumindest. Dennoch schloss er als Konsequenz auch gesetzliche Maßnahmen zur Energie-Einsparung nicht aus. „Wenn die Speichermengen nicht zunehmen, dann werden wir weitere Maßnahmen zur Einsparung, zur Not auch gesetzlich, vornehmen müssen“, erklärtr der Grünen-Politiker jetzt in den ARD-„Tagesthemen“. Auch mit einer eventuellen Herabsetzung der vorgeschrieben Mindesttemperatur in Wohnungen würde man sich dann notfalls beschäftigen müssen. Dies habe man bislang aber wohl noch nicht getan, wie Habeck auf Nachfrage erklärte.
Wo das Drama also noch hinführt ist momentan nicht eindeutig festzulegen.