Hilferuf der Kliniken: Katastrophenfall ausgerufen

Wegen der hohen Zahl von Corona-Patienten in den Krankenhäusern gilt ab heute wieder der Katastrophenfall in Bayern. 

Da die Zahl der Corona-Infektionen rasant steigt, wird die Lage der Kliniken in einigen Regionen besonders schwierig. In Bayern zieht die Regierung deshalb die Notbremse. 

Ministerpräsident Markus Söder folge nach eigenen Angaben damit einem „Hilferuf und Wunsch der Kliniken vor Ort und auch der Kommunalpolitiker, ein rechtlich einwandfreies Instrumentarium zu haben, um selbstständig zu reagieren“. Die Sieben-Tage-Inzidenz erreiche täglich neue Höchststände. „Gleichzeitig steigt auch die Belegung von Krankenhausbetten, insbesondere von Intensivbetten, mit COVID-19-Patienten weiter an. In vielen Krankenhäusern sind bereits jetzt keine oder nur noch sehr wenige Kapazitäten verfügbar.“ 

Zudem verweist Söder auf aktuelle Zahlen, nach denen bisher 90 Prozent der Covid-Intensivpatienten ungeimpft sind. Das führe, so der Ministerpräsident, zu einer Konkurrenzsituation zwischen geimpften und ungeimpften Patienten auf den Intensivstationen der Krankenhäuser, unter der auch Krebs-, Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten beim Kampf um ein Intensivbett zu leiden hätten.  , 

Mehr Kontrollen undr Impfangebote

Die bisherigen 3G-Regeln  „offenkundig“ nicht von jedem umgesetzt worden seien, kündigte Söder nun umfangreichere Kontrollen der beschlossenen Maßnahmen wie der 2G-Regelung an.”Wir starten intensive Kontrollen durch die Gesundheitsämter, die Kreisverwaltungsbehörden, aber auch durch die Polizei. Es werden Verwarnungen ausgestellt und im Zweifelsfall auch Schließungen angeordnet“, heißt es in einer Verlautbarung des bayerischen Ministerpräsidenten. 

Doch nicht nur mehr Kontrollen soll es in Bayern zukünftig geben, auch die Impfangebote sollen erweitert werden. Es  sei nun wichtig, Impfzentren zu reaktivieren, mobile Angebote bereitzustellen und die Drittimpfungen voranzutreiben. „Das ist der einzig echte Weg. So war es in Israel auch“, so Söder.

Er erwarte von der künftigen Ampelregierung zwar „keinen Erste-Hilfe-Kasten, sondern ein richtiges Rettungspaket“, betonte der bayerische Ministerpräsident. Das, was bisher beschlossen wurde, sei zwar nicht falsch, werde dem Ernst der Lage aber nicht gerecht.