Hilfsprogramm: LGBTQ*-Afghanen sollen in Deutschland Asyl finden

Die LGBTQ-Verbände wie der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland kritisieren seit über einem Jahr, das Deutschland so wenig für die Menschen der Szene tut, die außerhalb unseres Landes leben. Nun haben sich erstmals Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sowie Innenministerin Nancy Faeser (SPD) hierzu geäußert und erste Details zum Aufnahmeprogramm für besonders gefährdete Personen aus Afghanistan angesprochen, die aufgrund ihres Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität bei uns aufgenommen werden sollen.

Wie sowohl das Außen- als auch das Innenministerium erklären, sei die Aufnahme von bis zu 1000 Menschen aus Afghanistan pro Monat geplant. Ein löblicher Vorschlag, der laut verschiedener Kritiker leider jedoch viel zu spät kommt. Die Situation sei viel zu lange ausgesessen worden. Denn seit der erneuten Machtübernahme der Taliban im August 2021 müssen LGBTQ*-Menschen und insbesondere Homosexuelle sich verstecken und täglich um ihr Leben fürchten. Immer wieder wurden Berichte bekannt, in dem von Gräueltaten gegenüber Homosexuellen berichtet wurde, teilweise sollen schwule junge Männer auf offener Straße massakriert worden sein. Amnesty International hatte zuletzt besonders dramatische Fälle dokumentiert.

Der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, erklärte zu dem humanitären Aufnahmeprogramm: „Ich begrüße es sehr, dass lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche und queere Menschen (LSBTIQ*) explizit in dem Aufnahmeprogramm der Bundesregierung berücksichtigt werden.“ In Afghanistan gehören LSBTIQ* laut Lehmann zu den besonders vulnerablen Gruppen und schweben täglich in Lebensgefahr. Seit der Machtübernahme durch die Taliban hat sich die Lage sogar noch einmal dramatisch verschärft. Für Homosexualität sind Strafen bis hin zur Auspeitschung oder Steinigung vorgesehen.

Wie konkret nun die Hilfsmaßnahmen anlaufen sollen, ist jedoch noch nicht bekannt. Lehmann dazu weiter: „Wichtig ist nun der zügige Aufbau der Koordinierungsstelle sowie die Unterstützung der meldeberechtigten Stellen