Die Wut wird immer größer und das Flüchtlingsthema kocht in vielen Regionen Deutschlands immer weiter auf. Auch und vor allem scheinbar im Burgenland. Um die Region nachhaltig entlasten zu können, werden derzeit Asylbewerber zur Erstregistrierung nach Einreise in die Bundesrepublik aus andere Bundesländer verteilt. Und danach? „Danach sind die Asylbewerber auf freiem Fuß und streifen durch die Dörfer!“, erklären einige Bürgermeister deutscher Städte ziemlich sauer.
Weil niemand genau weiß wer nach Deutschland einreist und wo sich die Menschen im Anschluss befinden, seien viele Bürger schlichtweg verunsichert und auch ängstlich.
Laut Roman Kainrath (SPÖ), Bürgermeister von Lutzmannsburg (Burgenland) stranden täglich ungefähr zwischen 20 und 40 Flüchtlinge in seiner Marktgemeinde an der Grenze zu Ungarn. Im Wald würden sie Kleidung und Müll zurücklassen. Zudem habe ihm eine Einwohnerin erzählt, dass sie von einem Flüchtling im Garten überrascht wurde. „Die Bevölkerung ist massiv verunsichert. Wie soll das weitergehen?“, fragt sich Kainrath offenbar völlig zurecht.
Und weil er nicht tatenlos zusehen möchte und es ihm bereits jetzt reicht, wird er am Nationalfeiertag einen Protestmarsch in Richtung Autobahnauffahrt starten. In welche Richtung die Autobahn gesperrt werden soll, ist noch nicht bekannt.
Man sieht: Die Flüchtlinge sind ein Dauerbrenner – aber nicht nur in St. Georgen. Auch in Spielfeld (Steiermark), in Schwechat, Wels, Kärnten, Salzburg oder Tirol. Denn dorthin werden die Asylbewerber zur Erstregistrierung gebracht, um das Burgenland zu entlasten.
Das Innenministerium bekommt regelmäßig Beschwerden von erzürnten Bürgermeistern, hat aber wenig Handlungsmöglichkeiten, heißt es aus dem Ministerium.
Anderer Meinung als mancher Bürger oder Bürgermeister ist offenbar Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Dieser hat am Montag das Aufstellen von Zelten zur Unterbringung von Asylwerbern verteidigt. „Es war notwendig, Zelte zu nützen. Die BBU (Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen) hat den Auftrag zu gewährleisten, dass sich niemand selbstständig eine Bleibe sucht“, sagte Karner. Zelte seien dafür „eine sinnvolle Lösung“.
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