Als erste deutsche Großstadt verschickt Jena nun sogenannte Bußgeldbescheide an Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, die sich bislang noch nicht dazu durchringen konnten, eine Immunisierung gegen das Coronavirus vornehmen zu lassen. Doch für Pflegepersonal wie Altenpfleger und Krankenschwestern ist besteht seit einiger Zeit eine Impfpflicht. Wer sich dennoch weigert, der wird nicht gerade knapp zur Kasse gebeten.
Insgesamt 654 Beschäftigte wurden nun von einem solchen Bescheid überrascht, weil sie noch keinen Nachweis über ihren verpflichtenden Impfschutz vorgelegt haben. Man geht also davon aus, dass ein Großteil dieser Menschen gar nicht geimpft ist. Einige Wenige haben aber sicher auch vergessen, den Nachweis bei ihrem Arbeitgeber zu erbringen.
Alle, die zum 1. März des kommenden Jahres noch immer keinen Nachweis erbracht haben, müssen dann einheitlich 250 Euro an die Stadt bezahlen. Ein Beitrag, der vom Land Thüringen fix vorgegeben wurde, wie die Stadtverwaltung Jena auf Nachfrage berichtet.
Damit solle der betroffene Personenkreis zur Weihnachtszeit nicht unverhältnismäßig durch die Bußgelder belasten werden. Sehr zuvorkommend, wie viele finden.
Mit dem Versenden der Bußgeldbescheide setzt die Stadt Jena die gesetzlichen Regelungen des Bundes um und folgt auch der Vorgabe des Landesverwaltungsamts.
In Thüringen gibt es insgesamt wohl noch rund 10.000 Beschäftigte im Gesundheitsbereich, die nicht gegen Corona geimpft seien. Die Kritik in diesem Zusammenhang ist groß, denn sie gefährden jeden Tag aufs Neue die wirklich Schwächsten unserer Gesellschaft. Auch wenn ein Impfschutz in erster Linie einen selbst schützt und nicht sein Gegenüber. Doch im Sinne der Gemeinschaft und im Rahmen verschiedener Studien ist ein umfangreicher Impfschutz enorm wichtig – nicht zuletzt damit man als Pflegepersonal im Falle einer Infektion schnell wieder auf den Beinen ist, denn wie jeder weiß, gibt es von ihnen nicht genug in Deutschland.