Omikron ist nicht das letzte Stadium des Coronavirus. Schlimmeres wird noch kommen. Möglicherweise viel schlimmer. Das ist der Tenor eines Interviews, das Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach der Bild am Sonntag gegeben hat. Aus diesem Grund will er erneut eine Impfpflicht fordern. Um was es geht, erfahren Sie hier.
Die Zahl der Corona-Infektionen steigt in Deutschland wieder an. Im Vergleich zum Vormonat meldet das RKI einen steilen Anstieg der Infektionszahlen: Wurden Ende September noch rund 90.000 Neuinfektionen gemeldet, so waren es Anfang dieser Woche bereits 150.000.
Die Herbstwelle ist also in vollem Gange. Fast alle gemeldeten Infektionen sind auf Omikron zurückzuführen: BA.5 ist nach wie vor die dominierende Variante. Allerdings steigt die Zahl der Infektionen mit BQ.1.1, einer mit BA.5 verwandten Variante, die von Gesundheitsexperten mit einiger Sorge beobachtet wird.
Andere Omikron-Varianten, die in letzter Zeit für Schlagzeilen sorgten, weil sie infektiöser sein könnten als BA.5, sind XBB, BA.4.6 und BA.2.75.2. Die Befürchtung ist, dass diese Varianten sehr schnell eine ganz neue Infektionswelle auslösen werden, da weder Antikörper aus früheren Infektionen noch Impfungen vor ihnen schützen können.
Allerdings sind es alle Omikron-Varianten, so dass bei den meisten Menschen nur milde Symptome zu erwarten sind. Nun aber spricht Gesundheitsminister Lauterbach von einem Wiederauftreten der Delta-Variante. Und auch wenn manche Herrn Lauterbach Panikmache vorwerfen, ist er doch auf dem neuesten Stand der Dinge.
Eine neue Delta-Variante könnte also wahrscheinlich sein. Was bedeutet das? Delta ist in der Lage, einen schwereren Krankheitsverlauf als Omikron zu verursachen. Zu den Symptomen gehören Kopfschmerzen, Fieber, Schwindel und Geschmacks-/Geruchsverlust. Die Dauer der Krankheit ist länger: Im Durchschnitt 8 Tage. Auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte war bei Delta-Infizierten deutlich höher.
Letzteres veranlasst Lauterbach, erneut eine Impfpflicht zu fordern. Schon jetzt melden die Krankenhäuser eine stark erhöhte Arbeitsbelastung durch Omikron-Infektionen. Ein Wiederauftreten von Delta würde das Gesundheitssystem noch mehr belasten. Und auch wenn mittlerweile bekannt ist, dass Impfungen nicht vor Infektionen schützen, so kann zumindest durch die Verhinderung schwerer Krankheitsverläufe die Belastung des Gesundheitswesens reduziert werden.
Foto: Karl Lauterbach, über dts Nachrichtenagentur
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