Klimawandel: Neues Wärmegesetz der Grünen kommt

Deutschlandweit liegen die CO2-Emissionen beträchtlich über den EU-Klimazielen. Im Jahr 2021 produzierte Deutschland laut dem Umweltbundesamt insgesamt über 762 Millionen Tonnen CO2. Ungefähr 100 Millionen Tonnen davon wurden vom Freistaat Bayern produziert. Überraschenderweise sind weder der Verkehr noch die Landwirtschaft die größten Verursacher von Treibhausgasen in Bayern.

Bayerns größte CO2-Quelle

Der größte Verursacher von CO2-Emissionen in Bayern ist Wärme. Die Beheizung von Privathäusern und Industriestandorten ist für 35 Tonnen der jährlichen CO2-Emissionen Bayerns verantwortlich. Der Verkehr kommt an zweiter Stelle, da er rund 30 Tonnen CO2 erzeugt, während die Landwirtschaft 23 Tonnen CO2 pro Jahr produziert. Die Stromproduktion verursacht jährlich nur etwa 12 Millionen Tonnen CO2.

Aus diesem Grund haben die Grünen ein neues Wärmegesetz für Bayern gefordert. Ziel sei ein klimaneutraler Gebäudebestand bis 2040, so Martin Stümpfig, Grünen-Landtagsabgeordneter und Energieexperte. Dieses neue Gesetz soll mit einem Wärmefonds kombiniert werden, aus dem Vermieter Mittel für Gebäudemodernisierungen beziehen können.

Strom wird bereits heute zu einem großen Teil aus erneuerbaren Quellen erzeugt. Die neue Reihe von Elektroautos und Hybriden wird die Emissionen des Verkehrs hoffentlich bald deutlich reduzieren. Beim Heizen gibt es jedoch noch wenige Möglichkeiten für diejenigen, die auf eine klimafreundlichere Art der Beheizung ihres Hauses umsteigen möchten.

Unabhängigkeit und Energieeinsparung

Jährlich sollen rund 300 Millionen Euro über den Wärmefonds zur Verfügung stehen. Dieses Geld wird im Rahmen eines gesetzlich geregelten Stufenplans eingesetzt, der Vermietern hilft, notwendige Renovierungen im Mietwohnungsbestand durchzuführen. In Kombination mit dem Wärmegesetz könnten laut Stümpfig bis 2030 bis zu sieben Milliarden Kilowattstunden Erdgas pro Jahr eingespart werden.

Auch Schulen und staatliche Gebäude werden von der Modernisierung profitieren. Dabei würden zusätzlich fünf Milliarden Kilowattstunden Erdgas pro Jahr eingespart. Der Schlüssel zum Plan der Grünen besteht darin, den Prozess so schnell wie möglich zu starten.

„Allein diese Maßnahmen ergeben zusammen ein Minus von zwölf Milliarden Kilowattstunden im Jahr“, sagt Stümpfig. Für den Freistaat Bayern bedeutet dies sowohl einen großen Schritt in die richtige Richtung für den Klimaschutz als auch eine zunehmende Unabhängigkeit von Erdgas- und Erdölimporten.