Der Krieg in der Ukraine tobt nun seit 3 Monaten und es gibt immer noch kein klares Bild von den finalen Absichten Russlands. Sind alle Drohungen Putins nur Getue, oder wird er wirklich einen Krieg mit den Ländern der NATO riskieren? Im Falle eines Krieges wird Deutschland wahrscheinlich beteiligt sein. Die Wehrpflicht wurde vor 10 Jahren abgeschafft. Wer wird also im Kriegsfall zum Kampf gerufen?
Derzeit besteht die Bundeswehr aus 184.000 aktiven Soldaten. Dies sind Soldaten, die in ihren Ausbildungsstandards, einschließlich des Einsatzes moderner Waffen, auf dem neuesten Stand sind. Hinzu kommen 31.500 beorderte Reservisten, die regelmäßig am Training teilnehmen und im Notfall hinzugezogen werden können.
Darüber hinaus stellt die Bundeswehr 13.700 Soldaten für die 40.000 Mann starke NATO Response Force, die als Abwehrmaßnahme gegen den anhaltenden russischen Einmarsch in die Ukraine aktiviert wurde. Insgesamt hat Deutschland rund 900.000 Reservisten: Das sind Personen, die zuvor in der Armee gedient haben und daher im Falle eines Krieges, in dem Deutschland bedroht ist, zum Kampf eingezogen werden könnten.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass Deutschland die Wehrpflicht zur Ergänzung der Bundeswehr im Kriegsfall wieder einführen muss, so die Meinung von Politikexperten. Dies würde es dem Land dann ermöglichen, jeden zwischen 18 und 60 Jahren einzuziehen, mit Ausnahme derjenigen, die aus gesundheitlichen oder beruflichen Gründen davon ausgenommen sind.
Eine weitere große Sorge im Kriegsfall ist aber auch der Zustand der Verteidigungsfähigkeit der Bundeswehr. Bereits 2014 wurde dem Bundestag ein Bericht über den Ausrüstungszustand der Bundeswehr vorgelegt, der einen allgemeinen Mangel an einsatzbereitem Großgerät sowie an Ersatzteilen auflistet.
Seitdem scheint sich wenig geändert zu haben. Bei einigen Waffensystemen, etwa Hubschraubern, bestehen noch große Lücken. Um die Ausstattungsdefizite der Bundeswehr auszugleichen, haben sich die Bundesregierung und das CDU/CSU-Bündnis auf einen Militärsonderfonds in Höhe von 100 Milliarden Euro geeinigt.
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nannte dies einen “dringend notwendigen Schritt”. In einer auf Twitter geposteten Erklärung sagte sie: “Endlich können wir unsere Truppen so ausrüsten, wie sie es verdienen und sie mit dem ausstatten, was sie dringend brauchen, um eine Landes- und Bündnisverteidigung zu gewährleisten.”
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