Um Pflegekräfte zu entlasten, fordert Karl Lauterbach jetzt den Wegfall der Nachtdienste. Wie bitte? Ja, richtig gehört! Der Bundesgesundheitsminister plant die größte Krankenhausreform der vergangenen zwei Jahrzehnte ( so drückte es das ZDF-„Morgenmagazin“ jetzt aus) und jagt den Bürgern und Bürgerinnen unseres Landes mit diesem Vorschlag einen echten Schrecken ein. Wie soll das funktionieren? Nachts kein medizinisches Personal mehr? Wie sollen kranke und alte Menschen in Kliniken und Pflegeheimen denn anders versorgt werden? Denn immerhin ist ja nicht nur tagsüber Hilfe nötig. Die genauen Details scheinen hier noch nicht bekannt gegeben zu sein.
Hintergrund der geplanten Entlastung der Pflegekräfte sind zum einen die wieder stetig steigenden Corona-Infektionszahlen und zum anderen die chronische Personalnot in Krankenhäusern. Man möchte das gesamte System entlasten und auf diese Weise auch das Personal schonen, dass zu Pandemiezeiten ausgelastet war wie sonst noch nie in der Vergangenheit.
Ziel der Reform sei es außerdem, alle geeigneten Behandlungen als Tagesbehandlungen durchführen zu können. Nachtdienste würden dann wegfallen können. Gedacht hat Lauterbach offenbar aber nicht an die Bedürfnisse der Menschen während der Nacht. „Wir haben ja nicht zu wenig Pflegekräfte gemessen an der Bevölkerung, wir setzen sie sehr wenig effizient ein“, ist seine Meinung. Wer nun also nachts ein Problem hat und in der Klinik versorgt werden muss, der dürfte künftig wohl ein Problem bekommen.
Um das Gesundheitswesen aber zusätzlich erneut zu schonen, sprach sich der SPD-Politiker ebenfalls erneut für eine generelle Maskenpflicht in Innenräumen aus. „Wir haben jetzt schon hohe Fallzahlen.” Und genau das würde im späten Herbst und im kommenden Winter zu großen Problemen führen. „Ich hoffe, dass sich die Länder verantwortlich zeigen”, appelliert Lauterbach an seine Kollegen in anderen Bundesländern.
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