Lauterbach zur Impfung im Herbst: Pflicht für bestimmte Personengruppen

Die Corona-Virus-Welle, die in diesem Sommer über Deutschland fegt, hält unvermindert an. Noch werden die meisten Infektionen durch die relativ milde Variante Omikron BA.5 verursacht. Doch viele Gesundheitsexperten glauben, dass im Herbst eine stärkere Welle kommen könnte. Karl Lauterbach erklärt nun, dass einige Menschen in diesem Sommer eine vierte Impfung erhalten müssen, aber nicht alle.

Für manche ist das Warten bis zum Herbst zu gefährlich

Eine stärkere Omikron-Variante ist bereits identifiziert worden: BA.2.75 hat bereits begonnen, sich in mehreren Ländern auszubreiten, und erste Beobachtungen deuten darauf hin, dass sie ansteckender und möglicherweise gefährlicher sein könnte als BA.5.

Aufgrund der Mutationen der neuen Omikron-Subvarianten schützen die derzeit verfügbaren Impfungen größtenteils kaum vor einer Infektion. Impfungen, die vor Omikron schützen, werden voraussichtlich im Herbst verfügbar sein. Die Bundesregierung hat eine große Anzahl von Impfdosen bei Moderna bestellt, die Ende September geliefert werden sollen.

Viele Menschen verzichten daher auf eine vierte Dosis der derzeit verfügbaren Impfstoffe. Es gibt aber auch diejenigen, die sie bekommen sollten: “Für die über 60-Jährigen und die Angehörigen von Risikogruppen ist das Warten eindeutig zu gefährlich”, warnt Lauterbach.

Neue Impfstoffe im Oktober

Selbst wenn die angepassten Impfstoffe, die im Oktober kommen sollen, einen besseren Schutz bieten, “müssen diese Menschen den Juli, August, September überbrücken – und in drei Monaten kann bei den derzeit sehr hohen Infektionszahlen viel passieren”, erklärt Lauterbach. In Deutschland werden derzeit durchschnittlich 80.000 Neuinfektionen pro Tag gemeldet.

Andere können es sich jedoch leisten, bis zum Herbst zu warten, wenn sie wollen. Gesunde Genesende und immungesunde, jüngere Menschen, die bereits dreimal geimpft wurden, können laut Karl Lauterbach warten, bis die neuen Impfstoffe im Herbst zur Verfügung stehen.

Karl Lauterbach selbst hat sich bereits ein viertes Mal impfen lassen, rät aber, dass letztlich jeder das für sich selbst entscheiden muss. Ob die neuen Impfstoffe rechtzeitig zum Oktoberfest zur Verfügung stehen, ist noch nicht bekannt. Der Virologe Streeck hat kürzlich die Befürchtung geäußert, dass sich das Münchner Fest zu einem Super-Spreader-Event entwickeln könnte.

Foto: Karl Lauterbach, über dts Nachrichtenagentur