Norwegische Sicherheitsexperten sehen rot. Einer von ihnen, der FFI-Forschungsdirektor Espen Skjelland, warnt jetzt vor einem „massiven Angriff“ aus Russland. Er befürchtet, dass Moskau die Finnmark im hohen Norden ins Visier genommen hat. Er glaubt zudem, dass die Finnmark im Falle eines Krieges zwischen Russland und den NATO-Ländern zum Ziel für den Kreml werden könnte. Ein fatales Szenario für alle Norweger und Norwegerinnen.
Im Gespräch mit dem Sender Sky News Australia sagte er, dass Russland strategische Stützpunkte gleich hinter der norwegischen Grenze hätte. „Für Russland ist es wichtig, seine Stützpunkte – die sogenannte Bastion – zu schützen. Wir denken, dass Russland die unter bestimmten Umständen stärken könnte, um Nordnorwegen anzugreifen.” Finden hinter den Kulissen also bereits ungeahnte Aufrüstungsszenarien statt, die Europa und insbesondere Norwegen im Fall der Fälle ziemlich alt aussehen lassen könnten? Unbekannt!
Eine russische Streitmacht, die aus zwei Brigaden mit insgesamt 8.000 Mann besteht, soll sich entsprechend der Expertenäußerungen nur 20 Kilometer von Finnmark entfernt befinden. “Wir sind sehr besorgt über die Risiken eines massiven Angriffs aus Russland.”, so Skjelland weiter.
„Es geht nicht um einen möglichen Krieg zwischen Norwegen und Russland, der aus einer Krise in den bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Ländern resultieren könnte. Aber es ist ein Teil eines viel größeren Spiels, ich meine, des Abschreckungsspiels zwischen vor allem der US-NATO und Russland“, heißt es weiter.
Der Beitritt Norwegens in die NATO ist bereits entschiedene Sache. Ganz zum Leidweisen von Russland. Moskau hatte sowohl Norwegen als auch Schweden mehrfach vor einem Beitritt gewarnt. Noch am 12. März erklärte das russische Außenministerium, dass dies “ernste militärische und politische Konsequenzen” haben werde. Ob diese nun also folgen bleibt abzuwarten.