Megakrise: Deutsche Strompreise steigen um 2000 Prozent, während Habeck Gas einkaufen geht

Es ist mittlerweile bekannt, dass Deutschland eine Gaskrise droht, wenn die Gasreserven des Landes in den nächsten Wochen nicht zu weit über 90 % gefüllt werden. Es zeigt sich jedoch, dass Deutschland derzeit mehr Gas zur Stromerzeugung verbraucht als zu dieser Zeit letztes Jahr. Und fast die Hälfte dieses Stroms ist nicht einmal für den deutschen Markt bestimmt. Das ist der Stand der Dinge.

Bundeskanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck haben kürzlich einen offiziellen Besuch in Kanada absolviert, um über alternative Energiequellen zu sprechen. Diskutiert wurden die Optionen: Verflüssigtes Erdgas (LNG) und die Chance der grünen Energie aus Wasserstoff. Beide würden dazu beitragen, die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Lieferungen zu verringern.

Der kanadische Premierminister Justin Trudeau zeigte sich zwar sehr hilfsbereit und ist der Meinung, dass es die Möglichkeit gibt, in Zukunft starke Handelsbeziehungen zu schaffen, doch zum jetzigen Zeitpunkt kann Kanada nur wenig dazu beitragen.

Kanada plant in naher Zukunft zwar eine Steigerung seiner LNG-Exporte, verfügt aber derzeit über keine LNG-Terminals, die dies ermöglichen würden. Diese sollen frühestens Ende des Jahres in Betrieb genommen werden, wenn Kanada hofft, bis zu 100.000 Barrel Öläquivalent pro Tag exportieren zu können.

Trotz seiner eigenen Schwierigkeiten muss Deutschland auch Frankreich unterstützen, das sich in einer verzweifelten Energiekrise befindet. “In Frankreich läuft nur die Hälfte der Reaktoren”, sagte der deutsche Staatssekretär im Wirtschaftsministerium, Patrick Graichen. “Frankreich kauft woanders ein, auch wenn der Strom teuer ist.”

Den Export von Strom nach Frankreich zu stoppen, ist keine Option. Der Grund dafür ist, dass die Probleme Frankreichs den gesamten Markt beeinflussen. Die steigenden Strompreise wirken sich auf Gas und Kohle aus, die zur Stromerzeugung verbrannt werden, und führen dazu, dass die Preise für beide Stoffe ebenfalls steigen.

“Wir können nicht sagen, dass unsere Gaskraftwerke in Deutschland nicht mehr nach Frankreich exportieren, wenn wir nicht den gesamten europäischen Strommarkt zum Stillstand bringen wollen”, so Graichen weiter. Er fügte hinzu, dass es möglich sei, dass Deutschland selbst in diesem Winter um Hilfe aus anderen Ländern froh sein könnte.

Foto: Robert Habeck, Sandro Halank, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons