Millionen von Corona-Impfdosen verschwendet: Union macht Lauterbach verantwortlich

Noch im Mai letzten Jahres hatte man befürchtet, dass nicht genügend Impfdosen für alle zur Verfügung stehen würden. Jetzt, nicht einmal ein Jahr später, stehen Millionen von Corona-Impfstoffdosen vor der Vernichtung, weil ihr Verfallsdatum erreicht ist. Die Union macht Karl Lauterbach verantwortlich.

Impfdosen ohne Plan gehortet

Trotz des Scheiterns der Impfpflicht im Bundestag gehen die Corona-Fallzahlen in Deutschland täglich zurück. Nach Angaben des Nachrichtendienstes Reuters ist die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen in Deutschland zuletzt auf unter 107.000 Fälle im Durchschnitt pro Tag gesunken. Das ist weniger als die Hälfte der gemeldeten Fälle während des Höhepunkts der Corona-Welle Ende März.

Aber nicht alle Länder haben so viel Glück. Vor allem viele der ärmsten Länder der Welt erleben derzeit höhere Infektionsraten als je zuvor. In Deutschland hingegen stehen Millionen von Dosen kurz vor der Vernichtung. Georg Kippels (CDU), der Obmann der Union im Gesundheitsausschuss des Bundestages, macht Karl Lauterbachs Horten von Impfstoffen verantwortlich.

Überschüssige Dosen hätten gespendet werden können

Kippels kritisierte sehr, was er als Fehlplanung Lauterbachs und der Ampelregierung bezeichnete. Seiner Ansicht nach hätten die Dosen gespendet werden sollen, um „auch für den globalen Süden gesundheitliche Versorgung zu ermöglichen“. Stattdessen die Impfstoffe zu verschwenden, widerspreche der internationalen Verantwortung Deutschlands, sagte Kippels den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Mittwochausgaben).

Diese Kritik folgt auf die Ankündigung des Bundesgesundheitsministeriums, dass 3 Millionen Dosen Corona-Impfstoffe vernichtet werden sollen, wenn sie Ende Juni auslaufen. Der Grund dafür ist, dass die Nachfrage nach den Impfstoffen geringer war als erwartet.

Hätte man sich die Zeit genommen, die Vorkehrungen zu treffen, hätten die Impfstoffe an Länder gespendet werden können, in denen sie einen echten Unterschied gemacht hätten. Nun ist dies jedoch nicht mehr möglich, da Organisationen wie beispielsweise die internationale Impfstoffinitiative Covax derzeit keine Spenden entgegennehmen.

Laut Kippels könnte dieser Fehler Deutschlands Vorbildcharakter in der globalen Gesundheit ernsthaft schaden.