Nicht nur, dass die Impfung gegen Corona schützt, auch eine schwere Erkrankung kann sie verhindern. Und nun kommt noch eine hochinteressante Entdeckung hinzu. Denn viele Menschen leiden unter Long Covid, haben also nach einer Erkrankung häufig Probleme mit den Spätfolgen. Besonders bei Ungeimpften treten diese verstärkt auf. Aber die Impfung kann hier für erhebliche Linderung der Symptome sorgen.
Dies geht aus einer Veröffentlichung der UK Health Security Agency, der britischen Gesundheitsbehörde hervor. Dazu hat sie Daten von 15 verschiedenen Studien ausgewertet. So verringert sich die Chance, Long Covid zu entwickeln, erheblich, wenn man ein oder zwei Dosen eines Corona-Impfstoffes erhalten hat. Das Risiko von Personen, die vollständig immunisiert sind, mittel- oder langfristig Symptome zu entwickeln, verringere sich nach Erkenntnissen der Forscher spürbar. Auch sechs Monate nach der Impfung hat sich an dieser Einschätzung nichts geändert. Zu den häufigsten Symptomen von Long Covid gehören Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schwäche in Armen und Beinen, anhaltende Muskelschmerzen, Haarausfall, Schwindel, Kurzatmigkeit, Geruchsverlust oder Vernarbungen in der Lunge.
Und noch ein positiver Aspekt ist bei der Auswertung der Daten zu Tage gefördert worden. Ungeimpfte, die sich nach einer überstandenen Infektion nachträglich mit einem Vakzin impfen lassen haben, litten nachweislich unter geringeren und weniger stark ausgeprägten Long-Covid-Symptomen als diejenigen, die sich nicht haben impfen lassen. Auszuschließen ist aber ebenso wenig, dass es vereinzelt zu einer Verschlechterung der Situation kommen kann, heißt es in der Veröffentlichung.
Laut einem Bericht, der in der britischen Zeitung „The Guardian“ veröffentlicht wurde, sagte die Vorsitzende der Covid-19-Tasksforce der Britischen Gesellschaft für Immunologie, Deborah Dunn-Walters: „Es gebe noch nicht genügend Informationen, um zu erklären, warum die Impfung zu einer Verbesserung der Symptome führen sollte. Der Begriff Long Covid deckt ein breites Spektrum von Post-Covid-Zuständen ab, sodass wir noch nicht alle beteiligten Prozesse vollständig verstehen.“
Doch kann es durchaus sein, dass der Körper in seinen Bemühungen, Reste des Virus zu beseitigen, durch die Impfung unterstützt wird. So würden anhaltende Entzündungen durch Virusfragmente oder vorhandene Virusreservoirs aktiv bekämpft. „Dieser Bericht unterstreicht erneut, wie wichtig es ist, dass sich alle Menschen, unabhängig von ihrem Alter, gegen Covid-19 impfen lassen“, do Dunn-Walters weiter.
Unklar ist allerdings, wie viele Menschen tatsächlich unter Long Covid leiden. Manche Studien gehen davon aus, dass etwas jeder dritte, der sich mit dem Virus infiziert habe, von Spätfolgen betroffen sein könnten.
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