Neues Skandalgesetz: Tiere müssen für Menschen sterben

Schon im kommenden Jahr soll die EU-Tierarzneimittelverordnung 2019/6 in Kraft treten. Was drin steht? Der Entwurf der neuen Verordnung sieht vor, dass ausgewählte Antibiosen nur noch für Menschen zum Einsatz kommen dürfen und nicht mehr für Tiere. Die Begründung liegt in der sonst noch häufiger vorkommenden Entstehung von teils multiresistenten Bakterien.

Tierärzte halten die neue Grundverordnung für fatal, weil sie das Leben zahlreicher Tiere kosten wird! Denn tatsächlich ist es so, dass viele Krankheiten von Tieren eben nur mit den Antibiotika der Menschen behandelt werden können. Fallen diese künftig weg, bedeutet das den sicheren Tod vieler Kleintiere.

Ziel der Verordnung ist es eigentlich, dass in Mastbetrieben nicht mehr mit Reserve-Antibiosen behandelt werden soll. Denn genau hier breiten sich die gefürchteten Resistenzen aus, weil die Medikamente schon rein prophylaktisch an die Tiere gegeben werden ohne das überhaupt ein akuter Handlungsbedarf bestünde. Die Problematik jetzt allerdings auf alle Kleintiere zu beziehen und das Verbot zu verallgemeinern, ist laut Tierärzten kein guter Ansatz, sondern ein todbringendes Urteil.

Die Politik weist unterdessen sämtliche Vorwürfe von sich. Hier behauptet man, dass die Verordnung unter allen Umständen zwischen Haus- und Masttieren unterscheiden würde. Tierärzte in der ganzen EU jedoch zweifeln stark an dieser Zusage. Erst wenn das Gesetz umgeschrieben und klar und deutlich zwischen Einzel- und Gruppenhaltungen differenziert werden würde, wäre die neue EU-Verordnung tragbar.

Bei dem Konflikt geht es im großen und ganzen aber um die Entscheidung zwischen Mensch und Tier. Breiten sich die Antibiotikaresistenzen wirklich immer weiter aus, so könnte das am Ende eben auch für den Menschen gefährlich und lebensbedrohlich werden. Denn irgendwann könnten Krankheiten, die man heute problemlos in den Griff bekommen kann, sogar zum Tod der Menschen führen.

Die Weltgesundheitsorganisation ist nach Berechnungen eines Szenarios sicher, dass die Zahlen resistenter Bakterien weiter in die Höhe schnellen werden, wenn man die Bedingungen nicht schleunigst ändert. Schon 2050 rechne man dann mit 10 Millionen Todesfällen jährlich aufgrund resistenter Keime.