Macron warnt: Wir “werden schwierige Szenen erleben”. Neue Beobachtungen in der Ukraine legen nahe, dass Russland einen Großangriff auf die Donbas-Region plant. Es könne dort zu Schlachten kommen, die denen des zweiten Weltkrieges gleichen, mahnen die ukrainischen Behörden.
Russische Kräfte bereiten derzeit einen Feldzug vor, der alles was bisher in der Ukraine geschah, in den Schatten stellen könnte. Davon gehen die ukrainischen Behörden aus. „Die Schlacht im Donbas wird dem Zweiten Weltkrieg ähneln“, schrieb “The Kyiv Independent“ via Twitter und zitierte den ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba. Man sehe Vorbereitungen bei den russischen Streitkräften, die darauf schließen lassen, dass da „keine lokale Operation“ vorbereitet werde. Der Aggressor bereite eine groß angelegte Operation mit Tausenden von Panzern, gepanzerten Fahrzeugen und Flugzeugen vor. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht das ähnlich und sagte am Freitag, dass wir mit „schwierigen Szenen“ rechnen müssen.
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Seit Tagen wird beobachtet, dass die russischen Truppen sich umgruppieren. Die Streitkräfte aus dem Raum Kiew und anderen Teilen der Ukraine wurden nach Osten abgezogen. Dort finden umfangreiche Vorbereitungen für neue Militärschläge statt.
Die ukrainische Regierung hat Zivilisten in den betroffenen Regionen zur sofortigen Flucht aufgefordert. Am Bahnhof von Kramatorsk, etwa 250 Kilometer von Mariupol befanden sich rund 4000 Personen, die diesem Aufruf gefolgt sind, als dieser mit Raketen bombardiert wurde. Bei dem Angriff wurden mindesten 50 Personen getötet. Nach ukrainischen Angaben handelt es sich bei den Opfern vor allem um Frauen, Kinder und alte Leute, die in den Westen der Ukraine flüchten wollten. Moskau bestreitet den Angriff.
Gemäß Beobachtungen der britischen Behörden finden weiter Artillerie- und Luftschläge entlang der russischen Kontrolllinie am Donbas statt, also in dem Grenzgebiet, das bislang von der Ukraine beherrscht wird. Desweiteren beobachte man Angriffe auf militärische Ziele im Landesinneren, wodurch mutmaßlich die ukrainische Verteidigung geschwächt werden soll.
Den britischen Behörden liegen aber auch Informationen vor, dass es in den russischen Truppen knarzt. Die Streitkräfte litten unter Personalknappheit und sinkender Moral. Die US-Regierung geht davon aus, dass Russland mehr als 10.000 Soldaten im Ukraine-Krieg verloren hat. Kiew sprach Ende März bereits von mehr als 15.000 Gefallenen unter den russischen Truppen. Moskau beziffert die Verluste als deutlich kleiner. Berichten zufolge hätten die russischen Truppen mobile Krematorien, um ihre Toten zu bestatten. Diese sollen nach ukrainischen Angaben aber auch missbraucht werden, um Kriegsverbrechen zu vertuschen.
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