Deutschland liefert mit einiger Verzögerung inzwischen Waffen in die Ukraine. Auch alte Bestände der NVA werden aus Zweitländern, etwa Tschechien, mit Zustimmung der Bundesregierung verschickt. Doch ist das noch immer nicht ausreichend genug, damit die Ukraine die Angriffe der russischen Armee effektiv abwehren kann.
Die Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat nun für die Lieferung von schweren Waffen geworben, doch noch immer gibt es keine Reaktion aus dem Kanzleramt. Parallel dazu bot nun auch der Rüstungskonzern Rheinmetall an, kurzfristig mehrere Dutzend Kampfpanzer an die Ukraine liefern zu können. Der Chef des Unternehmens, Armin Papperger, sagte, dass in weniger als 2 Monaten die ersten Leopard 1 Panzer geliefert werden könnten. Allerdings muss diesem Vorgang die Regierung zustimmen.
Und so bleibt bis auf Weiteres die russische Armee der Hauptlieferant von schweren Waffen an die gegnerische Seite. Frustrierte Soldaten lassen einfach ihre Panzer vor Ort stehen oder werden von ukrainischen Soldaten erobert und im Kampf gegen die Aggressoren verwendet. Wie der Zustand des Materials ist, kann man schlecht einschätzen, bekannt ist jedoch, dass die Panzer in Werkstätten repariert und dann gegen die ehemaligen Besitzer verwendet werden. Mittlerweile ist die Rede von 192 verschiedenen Einheiten, die den Besitzer gewechselt haben.
Und die Gesamtzahl der Ausfälle auf russischer Seite ist noch viel höher. So sollen insgesamt 476 Panzer verloren gegangen sein, von denen 236 komplett zerstört, acht stark beschädigt und weitere 40 zurückgelassen worden sein. Die ukrainische Armee eroberte zudem 106 weitere Kampffahrzeuge, 172 Schützenpanzer sowie Truppentransporter, Kommandoposten, Stationen zur Kommunikation mit den Fronteinheiten, Radaranlagen und noch vieles mehr.
Parallel dazu starten andere Länder bereits mit der Lieferung von schweren Waffen. So hat Tschechien mehrere T-72 in die Ukraine geschickt, während die Bundesregierung noch immer zögert. Und die Liste der Ausrüstungsgegenstände, die seit dem Beginn des Krieges in die Ukraine gesendet wurden, liest sich wie ein Schlag ins Gesicht der deutschen Politik. Für mindestens 1,7 Milliarden Dollar haben die USA bereits Waffen geliefert oder zumindest zugesagt. Darin enthalten sind 1.400 Flugabwehrraketen, 5000 Javelin-Panzerabwehrlenkwaffen, panzerbrechende Waffen, Drohnen, Nachtsichtgeräte und Dutzende Millionen Schuss an Munition sowie Hilfsgüter zur Versorgung von Verwundeten.
Auch von der Südhalbkugel ist kommen erste Hilfslieferungen. So hat Australien 20 Bushmaster-Truppentransporter auf den Weg ins Kriegsgebiet geschickt und auch aus Großbritannien ist weitere Unterstützung zugesagt worden. Bei seinem Besuch in Kiew sagte Premier Boris Johnson die Lieferung von 120 gepanzerten Fahrzeugen und Anti-Schiffraketensysteme zu. Zuvor hatte das Land bereits Rüstungsgüter im Wert von 120 Millionen Euro zugesichert.
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