Die neuen LNG-Terminals in Deutschland wurden vor einigen Monaten mit großem Tamtam angekündigt. Es wurden keine Kosten gescheut, um die beiden großen Terminals in Wilhelmshaven und Lubmin in kürzester Zeit in Betrieb zu nehmen. Zu Recht, denn Deutschland stand vor seinem ersten problematischen Winter ohne russisches Gas. Aber jetzt wird diese Eile Deutschland teuer zu stehen kommen.
Jetzt ist es bereits offiziell: Die Standorte der LNG-Terminals werden am Ende doppelt so viel an öffentlichen Geldern kosten wie ursprünglich veranschlagt. Dies wurde bereits im Haushalt mit der Begründung genehmigt, die Terminals seien eine zukunftssichere Investition. Aber sind sie das wirklich? Die Regierung hat nun zugeben müssen, dass dies nicht der Fall ist.
Geplant sind sechs schwimmende Speicher- und Wiederverdampfungseinheiten (FSRU), verteilt auf vier Terminalstandorte. LNG ist jedoch nicht nur kostspielig, sondern auch umweltschädlich. Auf die Frage nach den Plänen, wie dies in Zukunft gehandhabt werden soll, haben sowohl der Premierminister als auch der Wirtschaftsminister stets betont, dass Wasserstoff als Nachfolger von Gas geplant ist.
Insbesondere im Hinblick auf das LNG-Terminal in Lubmin erklärte Ministerpräsidentin Schwesig, dass die bestehende Infrastruktur in Lubmin zu einem späteren Zeitpunkt für den umweltfreundlicheren Wasserstoff umgerüstet werden könnte.
Nun aber hat das Wirtschaftsministerium eine politische Bombe platzen lassen: Auf eine Anfrage von Abgeordneten der Linkspartei räumte es ein: “Die FSRUs sind nicht auf andere Energieträger wie Wasserstoff oder Ammoniak umrüstbar.”
Das FSRU in Lubmin ist von dem privaten Konsortium Deutsche ReGas gechartert worden. Das Wirtschaftsministerium hat bestätigt, dass bereits vereinbart wurde, dass nach Ablauf der Charter die derzeitige Infrastruktur abgebaut und das FSRU dann von seinen Eigentümern anderweitig genutzt werden soll.
Infolgedessen werden die Pläne der Regierung nicht nur für die LNG-Terminals in Wilhelmshaven und Lubmin, sondern auch für die Terminals in Brunsbüttel und Stade, deren Bau erst in einiger Zeit abgeschlossen sein wird, nun genau geprüft und in Frage gestellt.
Zlatkaxpatka, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons
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