Das der Ukraine-Konflikt nicht nur lokal begrenzt ist, dürfte den meisten Menschen klar sein. Das Wladimir Putin aber auch unsere Lebensmittelrationen in Deutschland drastisch einschränken kann, war bislang noch nicht allgemein bekannt.
Das vom Kreml-Chef verhängte Exportverbot schürt jedenfalls auch in Deutschland mittlerweile ungeahnte Ängste. Wird also auch unser Essen bald sehr knapp? Fakt ist, dass die Ukraine und Russland viel Weizen importieren. Bis jetzt. Aber die Weizen-Lager im Osten könnten schon bald dicht sein.
Auch Minette Batters, Präsidentin der National Farmers’ Union (NFU), warnte in jüngster Vergangenheit, dass der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine zu einer Lebensmittelknappheit führen könnte. „Letztes Jahr habe ich weniger als 300 Pfund pro Tonne für Stickstoffdünger bezahlt, dieses Jahr sind es über 700 Pfund pro Tonne. [Russland und die Ukraine] wissen genau, wie sehr die Welt bei Erdgas und Dünger auf sie angewiesen ist”, erklärt sie gegenüber dem Magazin “Independent”.
Und auch Sir Geoffrey Clifton-Brown, der stellvertretende Vorsitzende der Konservativen im Rechnungsprüfungsausschuss, rechnet mit einer Lebensmittelkrise durch Putins Weizen-Stopp: „Die jüngste Energiepreiskrise sollte eine heilsame Warnung vor den potenziellen Risiken für die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Lebensmitteln sein, wenn das Vereinigte Königreich noch stärker von Lebensmittelimporten abhängig wird.”
Aber abgesehen von England kann es eben auch in Deutschland knapp an Brot und Konsorten werden. Das berichtet Rohstoff-Experte Carsten Fritsch. Im Gespräch mit dem Focus erklärt er, dass er mit insgesamt 16 Millionen Lieferungen aus Russland und der Ukraine rechnet, die in Zukunft fehlen. Das bedeutet im Klartext: Verbraucher und Verbraucherinnen müssen schon bald sehr viel mehr für Mehl, Nudeln und andere Backwaren ausgeben. Wenn die denn überhaupt noch verfügbar sein werden.
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