Russischer Politiker erklärt Angriffspläne: NATO “soll sich Artikel 5 sonst wo hinstecken”

Ein enger Verbündeter von Wladimir Putin hat im russischen Staatsfernsehen eine abschreckende Warnung ausgesprochen. Nach der Entscheidung Litauens, den Schienengüterverkehr nach Kalingrad einzuschränken, drohte er, Moskau werde mehr tun, als einen Korridor nach Kalingrad zu erzwingen: Russland habe bereits einen Plan, um die Nato-Klausel fünf zu aktivieren und den Dritten Weltkrieg auszulösen.

In einem Beitrag im russischen Staatsfernsehen Kanal 1 erläuterte Andrej Guruljow, Mitglied des Verteidigungsausschusses des russischen Parlaments, seinen Plan, um den Westen an der Blockade der russischen Enklave Kalingrad zu hindern.

Guruljow erklärte: “Sollte der Westen jedoch beschließen, das Kaliningrader Gebiet zu blockieren, wird eine strategische Operation zu seiner Entblockierung beschlossen werden. Aber als Soldat ist mir klar, dass sich niemand die Mühe machen wird, nur einen Korridor zu schaffen”. Stattdessen schlägt Guruljow vor, dass eine Invasion der baltischen Staaten der wirksamste Weg wäre, den russischen Zugang zu schützen.

Dass dies die Nato-Klausel fünf aktivieren und den Dritten Weltkrieg auslösen würde, scheint ihn nicht zu beunruhigen: “Wir werden die gesamte Gruppe der gegnerischen Weltraumsatelliten während der ersten Luftoperation zerstören.”

Laut Guruljow wird der zweite Schritt Russlands darin bestehen, das gesamte Raketenabwehrsystem zu entschärfen, und zwar zu 100 % überall. Er erwähnte auch, dass London ein besonderes Ziel für Russland sein wird. Wie viele enge Verbündete Putins ist auch Guruljow der Ansicht, dass der Westen einen Dritten Weltkrieg nicht bewältigen könnte, wenn es dazu käme.

Er spricht dann davon, dass Russland beginnen würde, wichtige Anlagen zu zerstören, so dass Westeuropa von der Energieversorgung abgeschnitten und immobilisiert wäre. In dieser dritten Phase “werde ich sehen, was die USA Westeuropa sagen werden, wenn sie ihren Kampf in der Kälte, ohne Lebensmittel und Elektrizität fortsetzen.”

Die Vorschläge anderer russischer Militärexperten, einen Korridor durch Litauen zu sichern, um den Transport von Versorgungsgütern in die Ostsee-Exklave Kaliningrad zu ermöglichen, würden sich nach Ansicht von Guruljow als Falle des Westens erweisen. “Aus militärischer Sicht ist es unmöglich, einen freien Korridor zu bekommen”, sagte er.

Obwohl unklar ist, wie Russland weiter vorgehen wird, sind Drohungen wie die von Guruljow nicht von der Hand zu weisen. Nach dem NATO-Gipfel in Madrid kündigte US-Präsident Biden an, dass die USA Europa mit einer verstärkten militärischen Präsenz, insbesondere in den baltischen Staaten und Polen, unterstützen werden.

Foto: Andrej Guruljow (Андрей Кречетов), CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons