Angesichts der weltweit immer weiter steigenden Anzahl an hungernden Menschen, ruft Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nun zu Spenden für die Welthungerhilfe auf. „Noch nie mussten mehr Menschen hungern“, erklärte er in einer Mitteilung am vergangenen Sonntag. Es sei ein „trauriger Rekord“, wenn man sich die Vergangenheit einmal anschaut.
Lange Zeit sei der Hunger auf unserer Welt zurückgegangen, aber „leider ist die Not jetzt mit voller Wucht zurück.“ Wie Steinmeier weiter erklärt, seien weltweit 830 Millionen Menschen chronisch unterernährt. Das sind traurige und gleichermaßen unglaubliche 150 Millionen Menschen mehr als noch vor drei Jahren.
Doch wo sind die hungernden Menschen anzutreffen? Laut Steinmeier in zahlreichen Regionen auf der Welt. Beispielsweise im Horn von Afrika, wo die Menschen die schlimmste Dürre seit 40 Jahren erleben, oder auch in Pakistan, wo man nach wie vor an den Folgen der schlimmen Überflutungen leide. Dort macht nicht nur der Klimawandel den Regionen zu schaffen. „Es sind auch ausbleibende Lieferungen von Getreide, Lebensmittel und Dünger. Schuld daran ist Russlands brutaler Angriffskrieg gegen die Ukraine“, erklärt Steinmeier.
Putin setze die Ernährungskrise als geopolitische Waffe, wie auch die Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechtspolitik und humanitäre Hilfe, Luise Amtsberg, meint. Deswegen fordert sie nun auch, dass der Getreidedeal zwischen den Vereinten Nationen, der Türkei, Ukraine und Russland unbedingt verlängert werden müsse. Ein Ausstieg Russlands „hätte dramatische Folgen, vor allem für die Menschen auf dem afrikanischen Kontinent“, die mit am meisten leiden.
Seit Februar sitzt die Ukraine als viertgrößter Getreideexporteur auf eigenen Getreidevorräten fest. Seit Anfang August gilt eine von den UN und der Türkei mit Moskau und Kiew ausgehandelte Vereinbarung, die die monatelange Blockade ukrainischer Häfen aufhebt.
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