Steuerzahler muss bluten: So teuer sind Ungeimpfte für die Krankenkassen wirklich

Noch immer sind rund 16 Millionen Erwachsene in Deutschland nicht gegen das Coronavirus geimpft. Eine Zahl, die unverständlich ist – wenngleich es unter diesen Millionen sicher auch Menschen gibt, die aus bestimmten Gründen eben nicht geimpft werden können.

Der Großteil wird sich aber sicher auch ohne erkennbaren Grund dagegen entschieden haben.
Experten auf diesem Gebiet nehmen an, dass etwa 100 000 der ungeimpften Erwachsenen sehr wahrscheinlich mit einer Infektion im Krankenhaus landen werden.

Dort belasten sie dann nicht nur das Gesundheitssystem, die Ärzte und Pfleger, sondern verursachen eben auch eine Menge kosten, die im Anschluss die Allgemeinheit zu tragen hat.
Die Frage, die sich viele Forscher, Politiker und Wissenschaftler auf diesem Gebiet nun stellen ist, ob die Ungeimpften nicht anteilsmäßig an den Kosten ihrer Covid-Behandlung beteiligt werden sollten.

Denn fest steht: Die Behandlung eines Covid-Patienten auf der Intensivstation kostet im Schnitt 20 000 Euro. Rechnet man das auf die 16 Millionen ungeimpften Menschen hoch, lägen die Kosten hierfür bei rund 1,4 Milliarden Euro. Und auch, wenn der größte Teil vermutlich nicht im Krankenhaus landen wird, sind das alles Kosten, die vermieden werden könnten.

Dieser Umstand ärgert natürlich vor allem die, die die Kosten am Ende mittragen müssen. Nämlich fast jeder Mensch durch seinen Krankenkassenbeitrag. Schon Ende November des vergangenen Jahres forderte der Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin, dass ungeimpfte Patienten an den Kosten für ihre Behandlung beteiligt werden sollten. Und auch der Präsident des Bundessozialgerichts (BSG), Rainer Schlegel, schlug bei der Jahrespressekonferenz des Gerichts in dieselbe Kerbe.

Die Argumente der Befürworter einer solchen Regelung leuchten ein. Sie sollen allerdings auch nur für Menschen gelten, die sich theoretisch impfen lassen könnten, dies aber verweigern.

Moralisch lässt sich aber auch genau andersherum argumentieren. Das Gesundheitssystem ist bei uns schließlich mit Absicht solidarisch ausgelegt, damit Menschen auch gesundheitliche Risiken eingehen können. Skifahren, Extremsportarten oder die Erziehung schwerbehinderter Kinder wären nicht möglich, wenn Menschen an den dadurch entstehenden Kosten beteiligt werden würden. Genauso müssen sich auch Raucher nicht an der Behandlung ihrer Lungenkarzinom Erkrankung beteiligen und Übergewichtige nicht an ihrem Bypass.