Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat ihre Empfehlungen bezüglich der Corona-Impfstoffe erneut geändert. Personen unter 70 Jahre sollen nun ebenfalls eine Booster-Impfung erhalten, so die Empfehlung der Experten.
Ende der Woche änderte die Stiko ihre Empfehlung für die Corona-Booster-Impfungen. Sie empfiehlt nun allen Personen ab 18 Jahren die Auffrischimpfung gegen Covid-19. Zuvor hatten die Experten geraten, nur Personen über 70 Jahre zu boostern.
Nach aktueller Impfempfehlung sind nun alle Personen über 18 Jahre angehalten, sich um eine Auffrischimpfung zu kümmern. Diese sollte im Abstand von 6 Monaten zur letzten Impfdosis der Grundimmunisierung erfolgen. Eine Booster-Impfung ab dem fünften Monat könne in Einzelfällen „oder wenn genügend Kapazitäten vorhanden sind erwogen werden“, heißt es in der Pressemitteilung des Robert-Koch-Instituts (RKI).
Folgende Personengruppen seien prioritär zu impfen: Personen mit Immundefizienz, Personen im Alter von ≥ 70 Jahren, BewohnerInnen und Betreute in Einrichtungen der Pflege für alte Menschen sowie Personal in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Außerdem ruft die Stiko alle bisher Nicht-Geimpften dringend auf, das Covid-19-Impfangebot wahrzunehmen.
RKI-Chef Lothar Wieler mahnte vor wenigen Tagen, dass keine Verzögerungen mehr beim Verteilen der Impfstoffe auftreten sollten. Jeder, der in der Lage sei, zu impfen, solle dies auch dürften, forderte Wieler. Bundeskanzlerin Angela Merkel schloss sich diesem Wunsch an. An der Umsetzung hapert es allerdings.
Fakt ist: Im Frühjahr dauerte es Monate, bis die Impfzentren einsatzbereit waren. Als die Hausärzte in die Impfkampagne eingebunden wurden, entstanden auch dort Engpässe. Weitere Anlaufstellen für die Corona-Impfung sind deshalb dringend notwendig, wenn die Booster-Impfung noch in der aktuellen Corona-Welle wirken soll.
Die Entscheidungsträger der Politik sind sich zwar einig, dass die Booster-Impfungen schnell unters Volk gebracht werden sollen, bei den Details gibt es jedoch Meinungsverschiedenheiten. Derzeit sind die Länderchefs sich uneinig, ob Apotheker auch impfen dürfen. Jeder Tag Verzögerung hat Konsequenzen. Experten rechnen damit, dass es mehrere Tage oder gar Wochen dauern kann, bis die Apotheken tatsächlich flächendeckend impfen können, selbst wenn sie jetzt sofort das Recht dazu bekämen.
Obendrein hofft das Bundesgesundheitsministerium, dass ab dem 20. Dezember alle Kinder zwischen fünf und zwölf Jahren ein Impfangebot erhalten. Wie, wo und durch welches Personal diese Impfungen dann unter den Kindern verteilt werden sollen, wird Thema kommender Beratungen in Regierungskreisen.
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