Ukraine-Warnung an Deutschland: Kein Gas-Deal mit Russland eingehen!

Die Ukraine warnt Deutschland vor einem Gas-Deal mit den Russen. Denn der Chef des staatlichen Energiekonzerns der Ukraine, Andrij Koboljew, ist sicher: Falls die geplante Ostseepipeline Nord Stream 2 in Betrieb geht, so werden Russlands Gaslieferungen durch das Pipeline-Netz der Ukraine voraussichtlich ganz eingestellt werden – und das hätte gefährliche Folgen vor allem für die Bundesrepublik.

„Wenn der Ukraine-Transit stirbt, wird Deutschland praktisch zum einzigen Eintrittspunkt für russisches Erdgas in die EU“, so Koboljew. Berlin werde dadurch künftig so erpressbar, wie es heute Kiew sei. Deutschland könne „in dieselbe Situation kommen wie die Ukraine im Jahre 2009, als Moskau den Gashahn im Streit einfach zugedreht hat“.

Eine Situation, die man sich nicht vorstellen möchte. Was das alles für die vielen Millionen Menschen in Europa bedeuten könnte, ist im Detail wohl noch niemandem bewusst.

Aber auch für die Ukraine sei der Deal verheerend: Das Land verliere dann Transitgebühren von mindestens zwei Milliarden Dollar pro Jahr. Geld, dass sie vor allem jetzt zum Zeitpunkt des Krieges bräuchten. Und auch für den Wiederaufbau, sollte der Krieg einmal enden, ist das Geld wichtig, um die Ukrainer zu unterstützen und das Land in seinen alten Zustand zurückversetzen zu können. Fehlt es, gibt es erneute Probleme.

Der russische Energiekonzern Gazprom ist derzeit einziger Anteilseigner der Pipeline-Gesellschaft. Eine Reihe westlicher Energiekonzerne, wie etwa Shell, Uniper und Wintershall, prüfen aber eine Beteiligung.

Andere EU-Länder, wie etwa Schweden, finden das gesamte Nord-Stream-Projekt bedenklich, halten sich aber weitestgehend zurück, weil es für kaum jemanden anderes ein Sicherheitspolitisches Thema darstellt. Offenbar steht Deutschland an dieser Stelle alleine dar.
Ob wir im Falle des Falles Unterstützung von den umliegenden Ländern bekommen, bleibt daher erst einmal abzuwarten.