Vor Weihnachten: Noch ein weiterer Corona-Booster

Nach inzwischen fast drei harten Corona-Jahren dürften die kommenden Feiertage in diesem Dezember wieder etwas entspannter werden. Jedenfalls angesichts der Impfquote, die die Deutschen inzwischen nachweisen können. Doch macht es vielleicht nicht doch Sinn, sich vor den Festtagen noch einmal impfen zu lassen um den Immunstatus zu erhöhen und damit auch das Risiko der Ansteckung zu senken?

Eine nicht ganz leichte Entscheidung, die man aber treffen kann, wenn man sich die Ansichten der Experten einmal näher ansieht.

„Die Immunkompetenz in der Bevölkerung ist deutlich höher“, sagt Christoph Spinner, Oberarzt und Infektiologe am Universitätsklinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Bedeutet also: Mittlerweile hat nahezu jeder Antikörper gegen Corona gebildet, ob durch Infektionen oder Impfungen. Man spricht inzwischen sogar von 95 Prozent aller Deutschen. Eine Zahl, mit der man zu Beginn der Pandemie wohl nie gerechnet hatte.

Macht eine erneute (bei den meisten Menschen vierte Impfung) denn dann noch Sinn? Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt sie derzeit allen Personen ab 60 Jahren. Außerdem: Erwachsenen und Kindern ab fünf Jahren, die von einer Immunschwäche betroffen sind und damit ein höheres Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf haben. Auch Pflegeheimbewohner und das jeweilige Personal sollte sich im besten Falle ein viertes Mal impfen lassen – insbesondere bei direktem Patientenkontakt sei dies wichtig.

Wenn man jedoch nicht unter die Stiko-Empfehlung fällt, muss man abwägen. Welchen Nutzen hat man von einer erneuten Immunisierung? Pflegt man beispielsweise die alte Großmutter zuhause? Dann macht es sicher Sinn. Außerdem ist ein wichtiger Faktor für die Entscheidung auch der letzte Kontakt mit dem Virus, egal ob durch Impfung oder Infektion. Liegt er weniger als sechs Monate zurück, wird eine erneute Impfung keinen zusätzlichen Nutzen bringen.